»Der Vater betet
An manchen Tagen im Jahr
ist seine Art, uns zu lieben,
verwandelt sonderbar.
Etwas ist ferne geblieben,
was sonst seine Blicke erwärmt.
Er hört zwar nicht auf, uns zu lieben,
doch etwas besteht, was ihn härmt
und zwingt, sich heimlich zu wenden,
wie Einer, verwirrt, dass er schwärmt.
In seinen ach runzligen Händen
hält er ein Buch schwarz gebunden.
Sein Lesen, sein Seitenwenden
ist mühsam, die Blicke bekunden
fast ängstlich verhüllte Erregung
Eines, der wieder gefunden,
was nicht durch Zufallsbewegung
sich vor den Blicken entfaltet.
Betroffen sehn wir die Regung,
ahnend: was mächtig hier waltet,
hat uns von dem Alten geschieden.
Er glüht, wir waren erkaltet.
Gott, lass ihn noch sehen hienieden,
dass wir uns einträchtiglich sammeln,
erkennend den Sinn und den Frieden.
Worte, vertraute, ihm stammeln –
Lass uns, ihm endlich verbunden,
Gott nennend uns Alle versammeln.«