Eintragungen von Else Lasker-Schüler in Gästebücher
Aktualisiert: 7. Juni 2020
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- In das Gästebuch von Adolf Loos (1870–1933), der in Wien das Haus am Michaelerplatz bewohnte, trug Else Lasker-Schüler ein: »Seit der Königshäuser in Theben / Hat es nie so einen Bau gegeben / (Dem unvergleichlichen Architekt+Künstler Adolf Loos. / [Komet mit Schweif] / Else Lasker-Schüler / (Prinz von Theben)« (Für Adolf Loos. Gästebuch des Hauses am Michaelerplatz. Festschrift zum 60. Geburtstag. Hg. und eingeleitet von Burkhardt Rukschcio. Wien 1985. S. 33 [als Faksimile]). – Der Eintrag ist bereits zitiert: Frankfurter Zeitung und Handelsblatt. Jg. 62, Nr. 208 (Abendblatt) vom 30. Juli 1917. S. 1 f.
- In das Gästebuch des Münchner Mäzens Alfred Mayer (1860–1932) trug Else Lasker-Schülers ein: »[…] Und wenn ich wieder gehen mußte / Tat mir das Herz sehr weh / Aber meinen Thebetanern werde / ich erzählen wie schön es hier war / [Frauenkopf im Profil vor der Silhouette einer orientalischen Stadt] / Jussuf Prinz von Theben« (Faksimile des Eintrags in: Irene Dütsch: Alfred Mayer – ein Mäzen im Umkreis des »Blauen Reiter«. Hinter den Kulissen der Münchner Bohème. In: Jahrbuch 2004. Schriften des Historischen Vereins Murnau. Jg. 22, H. 22. S. 69–124, das Faksimile auf S. 105).
- Am 16. April 1920 schrieb Else Lasker-Schüler in das Gästebuch des Erfurter Kunstsammlers Alfred Hess (1879–1931): »Jussuf Prinz von Theben / wird bald wiederkommen so schön war es« (Dank in Farben. Aus dem Gästebuch Alfred und Thekla Hess. Nachwort von Hans Hess. München [1957]. S. 18 [als Faksimile]). – Alfred Hess war ein namhafter Sammler von Werken des deutschen Expressionismus. 1929 gehörte er zu den Gründern des »Vereins der Freunde der Nationalgalerie« in Berlin. Literatur: Mechthild Lucke: Der Erfurter Sammler und Mäzen Alfred Hess. In: Avantgarde und Publikum. Zur Rezeption avantgardistischer Kunst in Deutschland 1905–1933. Hg. von Henrike Junge. Köln, Weimar, Wien 1992. S. 149–155.
- Am 17. August 1920 trug Else Lasker-Schüler in das Gästebuch von Erika Mann (1905–1969), der ältesten Tochter von Thomas Mann, das Gedicht »Ein alter Tibetteppich« ein (Münchner Stadtbibliothek – Monacensia, Gästebuch aus dem Nachlass von Erika Mann 1916–1920). Unter dem Gedichttext: »Signore dottores Lieblingsgedicht / 17 VIII. 20 Else Lasker-Schüler«. Eine kleine Zeichnung (zwei Köpfe im Profil) ist beschriftet: »Jussuf von Theben und Ossman sein Somali grüßen Euch in treuer Freundschaft«.
- Am 14. Januar 1923 war Else Lasker-Schüler in Görlitz Gast des literarischen Zirkels »Die Lebenden«, den Ludwig Kunz (1900–1976) Anfang des Jahres gegründet hatte: »Meine Stadt grüßt Ludwig Kunz in dem schönen Görlitz / Jussuf Prinz von Theben / 14. Jan. 23.« (Faksimile des Eintrags in: Die Lebenden. Flugblätter. Hg. von Ludwig Kunz. 1923–1931. [Fotomechanischer Nachdruck.] Hilversum und Zürich 1966. S. 89.)