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Else Lasker-Schüler. Beiträge zu Leben und Werk

Ein Verzeichnis für die Jahre 1895–1945

Teil 1: 1895–1918

[1895–1918] [1919–1926] [1927–1945]

Aktualisiert: 2. September 2024

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1895

Berliner Adreß-Buch für das Jahr 1895. Unter Benutzung amtlicher Quellen hg. von W. & S. Loewenthal. Mit dem neuesten Plan von Berlin. Jg. 27. Berlin: W. & S. Loewenthal [1895]. – Dr. med. Berthold Lasker (Bd. 1. S. 761): »NW Brücken Allee 16. III.« und »Instit. f. chronische Hautleiden, C Alexanderstr. 67a.«

1896

Neues Adreßbuch für Berlin und seine Vororte. 1896. Berlin: August Scherl [1896]. – S. 598: »Lasker, B., Dr. med., pr. Arzt, Instit. f. Hautkrankheiten, C Alexanderstr. 67a. Wohn. NW Brücken Allee 22, Gartenh.«

1897

Adreßbuch für Berlin und seine Vororte. 1897. Unter Benutzung amtlicher Quellen. Mit der Beigabe: Plan von Berlin und Umgebung. Berlin: August Scherl [1897]. – Bd. 1. S. 723: »Lasker, B., Dr. med., pr. Arzt, Instit. f. Hautkrankheiten, C Alexanderstr. 42 I. Wohn. NW Brücken-Allee 22, Gartenh. 9–12, 3–6. auß. Freit., Sonnt. 9–3.« Im Adreßbuch für 1898 sind beide Anschriften verzeichnet, ab 1899 wird nur noch die Anschrift der Praxis angegeben.

1901

Berliner Tageblatt. Jg. 30, Nr. 468 (Abend-Ausgabe) vom 14. September 1901 (»Kleine Mitteilungen«). – »Der erste Kunstabend des Teloplasma ›Tragische Kunst‹ unter Leitung von Herwarth Walden findet am Freitag, den 27. September, Abends 8 Uhr, im Künstlerhaus, Bellevuestraße 3, statt. Zur Aufführung gelangen Werke, unbekannt oder noch nicht öffentlich vorgetragen: Gedichte, Lieder, Szenen, Instrumentalmusik.

Berliner Tageblatt. Jg. 30, Nr. 534 (Sonntags-Ausgabe) vom 20. Oktober 1901, 2. Beiblatt (»Theaterchronik«). – »Die Direktion des Teloplasma ersucht uns um Aufnahme der folgenden Mittheilung: Das Programm des zweiten Kunstabends des Teloplasma, Cabaret für höhere Kunst, ›Erotische Kunst‹, Leitung Herwarth Walden, am 31. d. M. enthält Werke von Schubert, Heine, Lenau, Hebbel (Genoveva), Hille (zum ersten Male: Walther von der Vogelweide), Dehmel, Else Lasker-Schüler, Richard Strauß, Hugo Wolf und anderen.«

P. B.: Das Teloplasma. In: Berliner Tageblatt. Jg. 30, Nr. 556 (Morgen-Ausgabe) vom 1. November 1901. – »Denn daß Hebbel und Heine, und wenn wir den ersten Abend dazu rechnen, Goethe bessere Verse machten als Siegmund Kalischer, Wilhelm Holzamer und Else Lasker-Schüler, brauchte nicht erst durch das Teloplasma dargethan zu werden: das wußten wir ohnehin.«

1903

[Anonym:] Von neuester Kunst des Dichtens und Musizierens. In: Bonner Zeitung. Jg. 12, Nr. 57 vom 8. März 1903, 2. Blatt. S. 5. – Über »Im Anfang«.

Braun, Lily: Die Lieder der neuen Frau. In: Die Zukunft (Berlin). Bd. 42, Heft vom 28. März 1903. S. 494–505. – S. 498 (im Anschluss an Zitaten aus Gedichten Marie Madeleines): »Wenn aber hier die Form dem Inhalt gegenüber noch versöhnlicher stimmt, so suchen andere ›Dichterinnen‹ ihr Vorbild noch zu überbieten durch Talentlosigkeit, durch noch wüstere, formlosere Phantasien, hinter der sie ihre Talentlosigkeit zu verstecken glauben. So sagt Frau Else Lasker-Schüler: | […] Ein Giftbeet ist mein schillernder Leib / Und der Frevel dient ihm zum Zeitvertreib, / Mit seinen lockenden Düften / Den Lenzhauch der Welt zu vergiften.« Lily Braun zitiert Else Lasker-Schülers Gedicht »Frau Dämon«, das Paul Grabein in die Anthologie »Liebeslieder moderner Frauen« aufgenommen hatte. Am 3. April 1903 schreibt Gustav Landauer an Maximilian Harden, den Herausgeber der »Zukunft«: »Über eine Stelle in dem Artikel der Frau Lily Braun ›Die Lieder der neuen Frau‹ – Zukunft Nr. 26 – hat Frau Lasker-Schüler mir ihre Empörung ausgesprochen, indem sie mich zugleich über den Sachverhalt aufklärte. Diese Empörung hat sich, zumal ich Frau Lasker-Schüler und ihre künstlerischen Qualitäten kenne und respektiere, auf mich übertragen und ich sah mich genötigt, Frau Braun mitzuteilen, daß sie eine Fälschung begangen habe. Da Frau Braun mir bisher nicht geantwortet hat, Frau Lasker-Schüler aber Wert darauf legen muß, die Sache so bald wie möglich in der ›Zukunft‹ klar gestellt zu sehen, scheint es mir gut, Ihnen die Thatsachen zu unterbreiten. | Frau Braun sagt von Frau Lasker-Schüler, sie ›suche‹ die ›Dirnenpoesie‹ der Marie Madeleine ›noch zu überbieten durch Talentlosigkeit, durch noch wüstere, formlosere Phantasieen, hinter der sie ihre Talentlosigkeit zu verstecken‹ glaube. Zum Beleg dessen wird ein Citat angeführt. Dieses Citat fand Frau Braun in der Anthologie des Herrn Grabein, sie konnte es nicht finden in der Gedichtesammlung (›Styx‹; Verlag Axel Juncker) der Frau Lasker-Schüler, denn es ist nicht darin enthalten. In jener Anthologie aber führt das Gedicht den Titel ›Frau Dämon‹. Stellen aus diesem Gedicht in dem Sinne, wie es Frau Braun that, zu citieren, unter Unterschlagung des Titels, nenne ich eine Fälschung. | Frau Lasker-Schüler teilt mir überdies noch mit – was Frau Braun natürlich nicht wissen konnte, aber auch nicht zu wissen brauchte, wenn sie bei der Wahrheit blieb – daß Herr Grabein dies Gedicht ohne ihr Wissen in seine Sammlung aufnahm, und daß sie es aus ihren Gedichten wegließ, weil es ein Bruchstück aus einer Tragödie sei. – Aber auch ohne Kenntnis dessen geht aus der Überschrift ›Frau Dämon‹ hervor, daß es sich um objektive Gestaltung eines dämonischen Triebwesens handelt, aber nicht um ein Bekenntnis der Dichterin.« (Gustav Landauer: Briefe 1899–1919. Bd. 1: 1899–1909. Hg. und kommentiert von Hanna Delf von Wolzogen. Unter Mitwirkung von Jürgen Stenzel und Inga Wiedemann. Redaktionelle Bearbeitung durch Christine Hehle. Göttingen: V&R unipress, 2023. S. 308 f.)

Mühsam, Erich: Cabaret »Zum Peter Hille«. In: Bühne und Brettl (Berlin). Jg. 3, Nr. 10 (»Cabaret-Nummer«) vom 25. Mai 1903. S. 12 f. – »Ja, Peter Hille, Dein Cabaret! Das Cabaret für ernste Kunst! Das Cabaret unsrer Grossen! – Wo Kalischer jeden Montag Stimmbandgymnastik treibt, und uns Else Lasker-Schüler vorträgt und Margarethe Beutler und Adolf Knoblauch und Richard Dehmel und Hanns von Gumppenberg und sich und mich und Dich, und wo meine Wenigkeit als Kassierer wirkt und als Ruhestifter, und während Du vorn liest von Liebe und Seligkeit, im Zimmerchen hinter dem Vorhang kleine weisse Mädchenhände küsst.«

Rubiner, Ludwig: Waldspiele der Berliner Finkenschaft. (Selbstkritik eines Regieführenden.) In: Bühne und Brettl (Berlin). Jg. 3, Nr. 16 vom 19. August 1903. S. 1–4. – Über Peter Hille: »Das Publikum stürmt Peter Hilles Musenstall, um die aufgestapelten Säcke mit Manuskripten zu sehen, von denen Else Lasker-Schüler im Zeitgeist erzählt hat; grosse Enttäuschung, als man merkt, dass Peter Hilles Bude zur Garderobe entweiht worden ist.«

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Berliner Adreßbuch 1903. Unter Benutzung amtlicher Quellen. Mit der Beigabe: Großer Verkehrs-Plan von Berlin und Vororten. Berlin: Berliner Adreßbuch-Gesellschaft August Scherl [1903]. – Bd. 1. S. 996: »Lasker-Schüler, Else, Frau, W Uhlandstr. 173.174.« Herwarth Walden ist mit folgenden Angaben verzeichnet (S. 1886): »Tonkünstler, Direct. e. Conservatoriums, W Ludwigkirchstr. 1, Gartenh. I. 4–5, Sonnt. 11 ½ – 12 ½.« Die Anschrift Ludwigkirchstraße 1 ist auch in den Adressbüchern für 1904 und 1905 angegeben.

Kürschners deutscher Litteratur-Kalender auf das Jahr 1903. Hg. von Hermann Hillger. Jg. 25. Mit einem Porträt. Leipzig: G. J. Göschensche Verlagshandlung [1903]. – Spalte 783: erster Eintrag für Else Lasker-Schüler. Adresse: »Uhlandstr. 173/174 Garten pt.« Als Geburtsdatum ist der 11. Februar 1876 angegeben.

1904

Hille, Peter: Else Lasker-Schüler. In: Kampf. Zeitschrift für – gesunden Menschenverstand. N. F. Nr. 8 vom 26. März 1904. S. 238 f.

Berliner Tageblatt. Jg. 33, Nr. 252 (Abend-Ausgabe) vom 19. Mai 1904. – »Kleine Mitteilungen«: »Der Peter Hille-Ehrung, die am nächsten Donnerstag [26. Mai] Abends 8 Uhr im Architektenhause stattfindet, haben sich bisher angeschlossen: […] Else Lasker-Schüler […].« – Ankündigung auch in: Berliner Tageblatt. Jg. 33, Nr. 262 (Morgen-Ausgabe) vom 26. Mai 1904 (»Kleine Mitteilungen«). – Über die Veranstaltung erschien anonym ein Bericht (»Eine Peter Hille-Ehrung«) im »Berliner Tageblatt« vom 27. Mai 1904 (Jg. 33, Nr. 264 [Morgen-Ausgabe]).

Senna Hoy [d. i. Johannes Holzmann]: Berliner Bohême. In: Das neue Magazin (Berlin). Jg. 73, H. 8 vom 20. August 1904. S. 233 f. – Hinweis auf Peter Hille und Else Lasker-Schüler.

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Bab, Julius: Die Berliner Bohème (Großstadt-Dokumente. Hg. von Hans Ostwald. Bd. 2). 5. Aufl. Berlin und Leipzig: Verlag von Hermann Seemann Nachfolger G. m. b. H. [1904]. (Digitalisierte Ausgabe [Faksimile]: Digitale Landesbibliothek Berlin.) – S. 69: Bab schreibt über den »Klub der ›Kommenden‹, der einige Jahre hindurch als eine Art Sammelpunkt der literarischen Bohème im ›Nollendorf-Kasino‹, erst von Ludwig Jakobowsky und nach dessen Tode von Rudolf Steiner präsidiert, tagte«: »Wohl fehlte es ihm nicht ganz an originellen und wertvollen Persönlichkeiten; so tauchten hier z. B. unter den Frauen neben der peinlichen Berühmtheit ›Dolorosa‹, dieser masochistischen Reklamegröße, einige starke, wahrhaft interessante Naturen auf: so die treue Freundin Peter Hilles, Else Lasker-Schüler mit ihrer wilden, oft bizarren und seltsam gereckten, immer aber ernsten und innerlichen Pathetik; – so vor allem Margarete Beutler mit ihrer ganz ungewöhnlichen, zukunftreichen dichterischen Begabung uud einem aus wilder Lebenslust und weiblichem Zartsinn, ernster zielklarer Kraft und planloser heiterer Kindlichkeit so wundersam gemischten Temperament, daß man sie wohl als die blutechteste Zigeunerin ansprechen darf, die Berlin nach Ducha Przybyszewsky gesehen hat.«

Hille, Peter: Gesammelte Werke. Hg. von seinen Freunden. Bd. 2: Gestalten und Aphorismen. Berlin und Leipzig: Schuster & Loeffler, 1904. (Digitalisierte Ausgabe [Faksimile]: Universitätsbibliothek Paderborn.) – S. 136–138: »Else Lasker-Schüler«.

Lublinski, S[amuel]: Die Bilanz der Moderne. Berlin: Siegfried Cronbach, 1904. – S. 167 f.: Else Lasker-Schüler »ist durchaus Romantikerin im modernen Sinn. Sie symbolisiert nur ihr eigenes Innenleben und gelangt dabei ganz von selbst zur Farbe und zum malerischen Eindruck. […] Ihre besondere Note erlangt sie, wenn sie zeitweilig alle Ängste von sich abschüttelt und ihre Sehnsucht und die Erfüllung dieser Sehnsucht in überirdisch zarten Traumvisionen ausspricht und vorwegnimmt. In solchen Augenblicken hat sie ein paar Gedichte geschaffen, die in bedeutender Weise die moderne Lyrik bereichern.« – Marek Scherlag schreibt in seiner Besprechung des Buches: »[…] die einzige Lyrik, die Lublinski zitiert, rührt von der subtilen, begabten Else Lasker-Schüler, in der die Poesie des hohen Liedes zur wundervollen Neublüte erstanden ist.« (M[areg] Scherlag: S. Lublinski: Die Bilanz der Moderne. In: Jüdische Volksstimme [Brünn]. Jg. 11, Nr. 12 vom 23. März 1910, [Beilage:] Jüdisches Literaturblatt. S. 10.)

1905

Berliner Tageblatt. Jg. 34, Nr. 68 (Abend-Ausgabe) vom 6. Februar 1905. – »Kleine Mitteilungen«: »Am achten Abend des Vereins für Kunst (9. Februar, Abends 8 Uhr, Architektenhaus) ›Lyrische Dichtung in Wort und Ton‹ gelangen […] in Vertonung von […] Herwarth Walden Dichtungen von […] Else Lasker-Schüler […]« zum Vortrag. – Ankündigung auch in: Berliner Volks-Zeitung. Jg. 53, Nr. 63 (Morgenblatt) vom 7. Februar 1905 (»Kleine Mitteilungen«).

Berliner Tageblatt. Jg. 34, Nr. 75 (Morgen-Ausgabe) vom 10. Februar 1905 (»Der Verein für Kunst«). – Notiz zum Abend am 9. Februar.

Der Welt-Spiegel. Illustrierte Halbwochen-Chronik des Berliner Tageblatts. Nr. 41 vom 21. Mai 1905:

Else Lasker-Schüler
»Die ›Modernen‹ an ihrem Stammtisch in einem Café des Westens.« Am Tisch rechts Else Lasker-Schüler und Herwarth Walden

1906

Berliner Volks-Zeitung. Jg. 54, Nr. 26 (Morgenblatt) vom 17. Januar 1906. – »Kleine Mitteilungen«: »Am achten Abend [des Vereins für Kunst] (26. Januar, Architektenhaus) wird zum ersten Male Else Lasker-Schüler aus ihren Dichtungen lesen.«

Berliner Tageblatt. Jg. 35, Nr. 40 (Morgen-Ausgabe) vom 23. Januar 1906. – »Kleine Mitteilungen«: »Else Lasker-Schüler liest am achten Abend des Vereins für Kunst (26. Januar im Architektenhause) aus ihren Dichtungen: Verse, ungedruckte arabische Novellen und eine Auswahl aus ihrem ›Peter Hille-Buch‹. Vertonungen von Herwarth Walden zu ihren Dichtungen werden von Betsy Schot vorgetragen.«

Berliner Volks-Zeitung. Jg. 54, Nr. 39 (Abendblatt) vom 24. Januar 1906. – »Kleine Mitteilungen«: »Else Lasker-Schüler liest am achten Abend des Vereins für Kunst (26. Januar im Architektenhause) aus ihren Dichtungen: Verse, ungedruckte arabische Novellen und eine Auswahl aus ihrem ›Peter Hille-Buch‹. Kompositionen von Herwarth Walden zu ihren Dichtungen werden von Betsy Schot vorgetragen.«

Berliner Tageblatt. Jg. 35, Nr. 59 (Morgen-Ausgabe) vom 2. Februar 1906. – »Kleine Mitteilungen«: »Der neunte Abend des Vereins für Kunst ist den Dichtern Peter Hille und Peter Baum gewidmet. Er findet am 9. Februar im Salon Cassirer statt. Zuerst liest Else Lasker-Schüler einige Kapitel aus ihrem Peter Hille-Buch.«

[Anonym:] Hamburger Kunstgesellschaft. Vortrag von Herrn Dr. Paul Remer, Alt-Ruppin: »Die Dichtung der Frau«. In: Hamburger Fremden-Blatt. Jg. 78, Nr. 87 vom 13. April 1906, Zweite Beilage (»Feuilleton«). – »Uralte Klänge ihres Volkes begeistern Else Lasker-Schüler zu ihren neuen Liedern, in denen sie von dem neuen Gott und inbrünstiger Liebessehnsucht singt.«

Berliner Volks-Zeitung. Jg. 54, Nr. 396 (Morgenblatt) vom 25. August 1906. – »Kleine Mitteilungen«: »Im dritten Jahr des Vereins für Kunst […] werden unter anderem […] Heinrich Mann und Else Lasker-Schüler persönlich an den ihnen gewidmeten Abenden mitwirken.« – Ankündigung auch in: Berliner Tageblatt. Jg. 35, Nr. 430 (Morgen-Ausgabe) vom 25. August 1906 (»Kleine Mitteilungen«).

Berliner Tageblatt. Jg. 35, Nr. 491 (Morgen-Ausgabe) vom 27. September 1906. – »Kunstabende. Der Verein für Kunst zeigt für das dritte Jahr seines Bestehens folgende ›Kunstabende‹ an: […] Else Lasker-Schüler: Vorlesung eigener Dichtungen (21. Februar im Salon Cassirer) […].«

Massé, Grete: Die Liebeslyrik unserer Dichterinnen. In: Hamburgischer Correspondent. Jg. 176, Nr. 497 (Morgen-Ausgabe) vom 30. September 1906, [Beilage:] Zeitung für Literatur, Kunst und Wissenschaft. Jg. 29, Nr. 20. S. 77 f. – »Der Poesie Else Lasker-Schülers kann man sich eigentlich nicht recht ohne Leiter nähern, denn es gehört eine Annahme gewisser Voraussetzungen, das Ersteigen einer gewissen Höhe dazu, um das fremde, seltsame Wunderland der Dichterin überblicken zu können. In Dehmelscher Art fluten die Verse in farbenprächtigen, oft gewaltsam zur Originalität gezwungenen Worten dahin, um, wo sie sich schlichter, einfacher und ungekünstelter gibt, zur Lyrik von wundervoller Tiefe und Kraft, zur Liebe voll Zartheit und zäher, eigensinniger, besitzergreifender Zärtlichkeit zu werden […].«

Dortmunder Zeitung. Jg. 79, Nr. 557 (Abend-Ausgabe) vom 1. November 1906. – »Kunst, Wissenschaft und Leben«: Ankündigung einer Gedenkfeier für Peter Hille am 13. November 1906 in Dortmund. Beteiligt sind unter anderem Else Lasker-Schüler und Herwarth Walden.

General-Anzeiger für Dortmund und die Provinz Westfalen. Jg. 19, Nr. 301 vom 2. November 1906, 2. Blatt. – »Theater, Konzerte, Vereine, etc.«: Ankündigung einer Gedenkfeier für Peter Hille am 13. November 1906 in Dortmund.

Berliner Tageblatt. Jg. 35, Nr. 559 (Abend-Ausgabe) vom 2. November 1906. – »Kleine Mitteilungen«: Ankündigung einer Gedenkfeier für Peter Hille am 13. November 1906 in Dortmund.

[Anonym:] Zur Peter Hille-Feier. In: General-Anzeiger für Dortmund und die Provinz Westfalen. Jg. 19, Nr. 306 vom 7. November 1906, 2. Blatt (»Theater, Konzerte, Vereine etc.«).

Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung. Jg. 65, Nr. 271 vom 17. November 1906, 2. Blatt (»Westfalen – Rheinland«). – Kaufmännischer Verein Iserlohn: »Am nächsten Freitag [23. November] wird Frau Else Lasker-Schüler aus Berlin eigene Dichtungen vortragen und unter anderm aus ihrem Peter Hille-Buch vorlesen. Der Vortrag findet im Vereinslokale statt. Es dürfte sich empfehlen, an diesem Abend auch Damen den Zutritt zu gestatten.«

-o-: Frauenlyrik unserer Zeit. Herausgegeben von Julia Virginia. Verlag Schuster & Löffler, Berlin. In: Neue Hamburger Zeitung. Jg. 11, Nr. 563 (Abend-Ausgabe) vom 1. Dezember 1906, 4. Beilage. – »[…] wir finden die Susman, Kurz, Miegel, Forbes-Mosse, Strauß-Torney, Puttkamer, Sauer, Lachmann, Voigt-Diederichs, Klett und manch anderes echtes Talent noch […], vermissen nur – von der Beutler abgesehen, die nichts hergeben wollte – die Lasker-Schüler und etwa noch einige Neulinge wie Inge Maria, Frieda Sarsen, Grete Wolf. […]«

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Berliner Adreßbuch 1906. Unter Benutzung amtlicher Quellen. Mit der Beigabe: Großer Verkehrs-Plan von Berlin und Vororten. Berlin: August Scherl, Deutsche Adreßbuch-Gesellschaft [1906]. – Herwarth Walden (Bd. 1. S. 2389): »Tonkünstler, Direkt. e. Konservatoriums d. Mus., W 15, Ludwigskirchstr. 12 Gh. pt. (Tel. Wilm. 2249.) 4–5, Sonnt. 10 ½ – 11 ½.« Die Anschrift Ludwigskirchstraße 12 ist auch im Adressbuch für 1907 angegeben.

Führer durch die moderne Literatur. 300 Würdigungen der hervorragendsten Schriftsteller unserer Zeit. Hg. von Dr. H[anns] H[einz] Ewers unter Mitwirkung der Schriftsteller: Victor Hadwiger, Erich Mühsam, René Schickele und Dr. Walter Bläsing. Berlin: Globus Verlag [1906]. – S. 115: »Else Lasker-Schüler, geb. 1876 zu Elberfeld, lebt in Berlin. Zwei Lyrikbände liegen bisher von dieser Dichterin vor, ›Styx‹ und ›Der siebente Tag‹, aus denen ein leidenschaftliches, aber wenig klares Temperament ausströmt, das kühne, farbenstrotzende Bilder findet, und dessen wilde Zuckungen alle Formregeln vergessen. Dämonische Ausbrüche wechseln mit mystischen Empfindungen. Else Lasker-Schüler gehört zu den seltsamsten Erscheinungen unter den dichtenden Frauen der Gegenwart.« Der Artikel wurde von Erich Mühsam verfasst.

1907

Berliner Volks-Zeitung. Jg. 55, Nr. 79 (Morgen-Ausgabe) vom 16. Februar 1907. – »Kleine Mitteilungen«: »Else Lasker-Schüler wird an dem ihr gewidmeten zwölften Abend des Vereins für Kunst, am Donnerstag, 21. Februar (Salon Cassirer), aus eigenen Dichtungen, zum Teil Ungedrucktes lesen.« – Ankündigung auch in: Berliner Tageblatt. Jg. 36, Nr. 90 (Morgen-Ausgabe) vom 19. Februar 1907 (»Kleine Mitteilungen«).

Ha. [d. i. Ferdinand Hardekopf]: Poète maudite. In: National-Zeitung (Berlin). Jg. 60, Nr. 91 (Große Ausgabe – Morgenblatt) vom 23. Februar 1907, 2. Beiblatt. – Zur Lesung am 21. Februar.

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Engel, Eduard: Geschichte der Deutschen Literatur von den Anfängen bis in die Gegenwart. Bd. 2. Von Goethe bis in die Gegenwart. Mit 44 Bildnissen. 2. Aufl. Leipzig und Wien: G. Freytag und F. Tempsky, 1907. – S. 1068: »Um Else Lasker-Schüler ist es schade, denn mit ihrem zitternd-heißen Seelenleben, dem brennenden Durst nach Dichtung wäre sie eine unserer starken Sängerinnen geworden, wenn ihr das Lied nicht zu abgedroschen erschiene. Sie könnte die bezauberndsten rhythmischen Wirkungen erzeugen, aber absichtlich unterbricht sie den Fluß ihres Gesanges durch stolpernde, hinkende Verrenkungen. Ach, welch ein edler Geist ward hier zerstört!«

1908

Berliner Tageblatt. Jg. 37, Nr. 114 (Morgen-Ausgabe) vom 3. März 1908. – »Kleine Mitteilungen«: »Im Verein für Kunst wird am Donnerstag, den 5. März (Salon Cassirer), Else Lasker-Schüler aus eigenen Dichtungen vorlesen.«

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Berliner Adreßbuch 1908. Unter Benutzung amtlicher Quellen. Mit der Beigabe: Großer Verkehrs-Plan von Berlin und Vororten. Berlin: August Scherl, Deutsche Adreßbuch-Gesellschaft [1908]. – Herwarth Walden (Bd. 1. S. 2727): »Tonkünstler, Direkt. e. Konservatoriums d. Musik, W 50, Spichernstr. 19 Gh. hpt. T. VI. 12787, wochent. 4–5.«

1909

Prospekt des »Vereins für Kunst« vom September 1909 (Faksimile: Else Lasker-Schüler 1869–1945. Bearbeitet von Erika Klüsener und Friedrich Pfäfflin [Marbacher Magazin 71/1995]. S. 63–66). – Herwarth Walden wirbt für Lesungen Else Lasker-Schülers: »Sehr geehrter Vorstand! / Wir teilen Ihnen ergebenst mit, dass Frau Else Lasker-Schüler im kommenden Winter bereit ist, zum ersten Male ausserhalb Berlins aus ihren Dichtungen vorzutragen. Untenstehend finden Sie einige Kritiken aus der Fülle der erschienenen abgedruckt. Honorar nach Vereinbarung. / Korrespondenzen und Anfragen erbitten wir an unsere Adresse. / Hochachtungsvoll / Verein für Kunst zu Berlin / Berlin-Halensee, im September 1909 / Katharinenstrasse 5«. Else Lasker-Schüler hatte zuvor am 26. Januar und 9. Februar 1906, am 21. Februar 1907, am 5. März 1908 und am 25. Februar 1909 im »Verein für Kunst« gelesen.

Dresdner Anzeiger. Jg. 180, Nr. 323 vom 21. November 1909. S. 4 (»Aus Dresden«). – Ankündigung: »In der Literarischen Gesellschaft werden Montag den 22. November abends 8 Uhr im Künstlerhaus Else Lasker-Schüler aus Berlin und Hanns Heinz Ewers eigene Dichtungen vortragen.«

[Anonym:] Literarische Gesellschaft. In: Dresdner Anzeiger. Jg. 180, Nr. 326 vom 24. November 1909. S. 2 (»Aus Dresden«). – Zur Lesung am 22. November: »Es werden ihrer wohl sehr viele gewesen sein, die den vorgestrigen Abend als ganz oder halb verloren betrachtet haben. Else Lasker-Schüler aus Berlin trug moderne Dichtungen von jener Art vor, die wir heutzutage bereits überwunden haben. Ihre lyrischen Gedichte, die von einer üppigen Phantasie geboren sind, strotzten vor Bildern, die den Laien blenden sollten, doch die aus keiner wirklichen Anschauung hervorgegangen waren. […] Abende wie der vergangene rauben der Gesellschaft Ansehen und Vertrauen. Die kühle Aufnahme sprach deutlich genug.«

-dt.: Die Literarische Gesellschaft. In: Dresdner Neueste Nachrichten. Jg. 17, Nr. 320 vom 24. November 1909. S. 2 (»Kleines Feuilleton«). – Zur Lesung am 22. November: »Else Lasker-Schüler ist so ziemlich die ungeeignetste Interpretin ihrer eigenen Dichtungen, die man sich denken kann. Eine höchst mangelhafte Artikulation, ungeschickte Interpunktion, ein Sprechgesang, der lyrisch wirken sollte, aber nur noch mehr Verwirrung anrichtete, machten das Zuhören zu einer schweren und sehr wenig erfolgreichen Arbeit. So ging das mancherlei Gute spur- und wirkungslos vorüber.«

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Berliner Adreßbuch 1909. Unter Benutzung amtlicher Quellen. Mit der Beigabe: Großer Verkehrs-Plan von Berlin und Vororten. Berlin: August Scherl, Deutsche Adreßbuch-Gesellschaft [1909]. – Herwarth Walden (Bd. 1. S. 2875): »Tonkünstler, Direkt. d. Vereins für Kunst, Wilmersdf., Katharinenstr. 5 Gh. I (Post Halensee.) T. Wi. 2580. Wochent. 4–5.« Die Anschrift Katharinenstraße 5 ist auch in den Adressbüchern für 1910, 1911 und 1912 angegeben.

Lublinski, Samuel: Der Ausgang der Moderne. Ein Buch der Opposition. Dresden: Carl Reissner, 1909. – S. 196: »Ich habe die wichtigsten Vertreter und Träger dieser besonderen lyrischen Gattung – ich nenne als die Stärksten unter ihnen Alfred Mombert, Else Lasker-Schüler und in gewissem Sinn auch Peter Altenberg – in meinem früheren Buch über die Moderne charakterisiert, und ich habe nichts zurückzunehmen, was ich über den persönlichen Wert jener Talente damals zu sagen hatte, wenn ich mich schliesslich auch gezwungen sah, über die Gattung als solche und über den Impressionismus überhaupt gründlich umzulernen.«

1910

H[iller], K[urt]: Lyrik-Abende. In: Der Sturm. Jg. 1, Nr. 26 vom 25. August 1910. S. 207. – Besprechung einer Lesung Armin Wassermanns im Salon Cassirer: Wassermann weiß, »was ein flamingöider Assoziationentanz der Lasker-Schüler« ist.

Der Sturm. Jg. 1, Nr. 41 vom 8. Dezember 1910. S. 330. – Anzeige: "Neopathetisches Cabaret für Abenteurer des Geistes", Vortragsabend am 9. Dezember. Es liest unter anderem Else Lasker-Schüler.

Hamburger Fremdenblatt. Jg. 82, Nr. 297 vom 20. Dezember 1910, Vierte Beilage. S. 17 (»Theater und Musik«). – »Kurze Nachrichten«: »›Der Fakir von Theben‹ heißt ein Einakter, den Frau Else Lasker-Schüler verfaßt hat. Die weibliche Hauptrolle des Stückes, das in Berlin zur Uraufführung kommt, wird die Dichterin spielen.«

Dr. E. T.: Im Neopathetischen Cabaret. In: Der Demokrat. Wochenschrift für freiheitliche Politik, Kunst und Wissenschaft (Berlin). Jg. 2, Nr. 52 vom 21. Dezember 1910. – Über die monatlichen Zusammenkünfte des »Neuen Clubs«. Zur Lesung Else Lasker-Schülers am 9. Dezember: »Sie liest Gedichte. Wer versteht sie? die George-Leute sicher nicht; denn ihre Zeilen flattern wie Falter, je zwei zusammen, trunken, verliebt, übereinander, untereinander, sich überschlagend, verliebt. Die Gegner Georges erst recht nicht. Denn ihre Worte stehen manchmal wie große Augen still, die sich wundern; eine tiefe neue Mystik rauscht leise in den Falten der Verse; antike Gesichte wie flammende Sagen. Wer versteht diese kleinen, schluchzend-jauchzenden Orgelpfeifen, unter den heute Lyrik-Verstehenden? Wenige. Die Neuen-Club-Leute sind heute und morgen für die Wenigen, scheint es.«

Hiller, Kurt: Fliegenklappe. In: Der Sturm. Jg. 1, Nr. 43 vom 22. Dezember 1910. S. 344. – Zur Kritik an den Abenden des »Neuen Clubs«; Erwähnung Else Lasker-Schülers.

1911

Der Sturm. Jg. 1, Nr. 46 vom 14. Januar 1911. S. 370. – Anzeige: »Der neue Club. Neopathetisches Cabaret für Abenteurer des Geistes«, Vortragsabend am 18. Januar. Es liest unter anderem Else Lasker-Schüler. – Auch abgedruckt in: Der Sturm. Jg. 1, Nr. 47 vom 21. Januar 1911. S. 378.

Die Fackel. Jg. 12, Nr. 319/320 vom 31. März (Umschlag: 1. April) 1911. Innenseite des hinteren Umschlags. – Anzeige für den »III. Leseabend« von Karl Kraus am 15. Mai 1911 in Wien (zugunsten von Else Lasker-Schüler und Peter Altenberg). – Eine weitere Anzeige in: Jg. 13, Nr. 321/322 vom 29. April 1911. Innenseite des hinteren Umschlags.

Weiß, Richard: Else Lasker-Schüler. In: Die Fackel. Jg. 13, Nr. 321/322 vom 29. April 1911. S. 42–50. – Vor allem über »Ein alter Tibetteppich«.

Kraus, Karl: [Notizen.] In: Die Fackel. Jg. 13, Nr. 323 vom 18. Mai 1911. S. 11. – Karl Kraus berichtet: »Am dritten Leseabend (der, am 15. Mai, wieder vom Akademischen Verband für Literatur und Musik veranstaltet wurde) hat der Herausgeber der Fackel Dichtungen seiner Mitarbeiter und eigene Arbeiten vorgelesen. Das Programm hatte zwei Abteilungen: Else Lasker-Schüler: Sterndeuterei, Unser Kriegslied, Weltende, Die Stimme Edens, Meine Mutter, Ein alter Tibetteppich, Streiter; […]. Der Ertrag der erfolgreichen Veranstaltung fiel den Dichtern Else Lasker-Schüler und Peter Altenberg zu.«

Brendel, Ulrik: Leseabend der »Fackel«. In: Wiener Montagblatt. Jg. 3, Nr. 21 vom 22. Mai 1911. S. 7 (»Theater und Kunst«). – Zur Lesung in Wien am 15. Mai: »Mit priesterlicher Inbrunst liest er Else Lasker-Schüler, mit reiner Heiterkeit seinen Peter Altenberg, mit Ironie und Übermut Frank Wedekind.«

Trust [d. i. Herwarth Walden]: Berliner Leben. In: Der Sturm. Jg. 1, Nr. 63 vom 25. Mai 1911. S. 504. – Über einen Vortrag Eduard Engels; Erwähnung Else Lasker-Schülers. Vgl. auch die Korrektur im »Sturm« vom 1. Juni 1911 (Nr. 64. S. 508 f. [»Wieder eine Woche«]).

Drey, Arthur: Else Lasker-Schüler. In: Die Aktion. Jg. 1, Nr. 15 vom 29. Mai 1911. Spalte 461 f. – Gedicht auf Else Lasker-Schüler.

Die Aktion. Jg. 1, Nr. 18 vom 19. Juni 1911. Spalte 570. – Ankündigung: »Einen Vortragsabend veranstaltet Armin Wassermann (Lessingtheater) am 24. d. M. im Hotel Atlas (Weidendammer Brücke) (Beginn 8 ¼ Uhr). Er wird Lyrisches von George, Hofmannsthal, Rilke, Baudelaire, Else Lasker-Schüler, und Episches von Jakob Wassermann und Heinrich Eduard Jakob vorlesen.«

Kayser, Rudolf: Der Rezitator Armin Wassermann. In: Die Aktion. Jg. 1, Nr. 20 vom 3. Juli 1911. Spalte 625 f. – Zur Lesung Armin Wassermanns am 24. Juni. Rudolf Kayser lobt in seiner Besprechung Wassermanns Vortrag »der ganz auf Rhythmus gestellten Kunst der Lasker-Schüler«.

Blass, Ernst: Armin Wassermann. In: Der Sturm. Jg. 2, Nr. 67 vom 8. Juli 1911. S. 535. – Zur Lesung Armin Wassermanns am 24. Juni: »Else Lasker-Schüler ist … eine Zungentänzerin; Rilke ein Bauchredner. (Das könnte ich beweisen.) / Ich konstatiere, dass Wassermann den ersten Rezitationsabend meines Lebens mit wertvollem Programm gab und dass sein Rilke-Sprechen etwas Wundervolles ist …, aber ich wünsche, auf den Geschmack gekommen, noch andre herbei; Leute, die Else Lasker-Schülers Art meisterten.«

Der Sturm. Jg. 2, Nr. 77 vom [16.] September 1911. S. 618. – Anzeige des »Vereins für Kunst«: »Achtes Jahr / Autoren-Abende«. Hinweis auf einige Lesungen im kommenden Geschäftsjahr, unter anderem von Else Lasker-Schüler.

Bab, Julius: Der Anteil der Juden an der deutschen Dichtung der Gegenwart. In: Kölnische Zeitung. Nr. 1020 (Sonntags-Ausgabe) vom 17. September 1911, 1. Blatt. – Hinweis auf Else Lasker-Schüler, Vergleich mit Alfred Mombert.

[Walden, Herwarth:] Café Grössenwahn. In: Der Sturm. Jg. 2, Nr. 82 vom [21.] Oktober 1911. S. 652. – »Und nachdem Else Lasker-Schüler sechs Gedichte vorgelesen hat, in denen sich nichts reimt und keine Verbindung mit Heine oder Busse-Palma zu finden ist, läuten fingerfertige Jünglinge zum Beardsley-Dienst.«

K. F.: Die Lyrik der Frau Else Lasker-Schüler. In: Hamburger Fremdenblatt. Jg. 83, Nr. 297 vom 19. Dezember 1911. S. 2. – Über den unrechtmäßigen Nachdruck von Else Lasker-Schülers Gedicht »Leise sagen«.

[Anonym:] Gehirnerweichung und moderne Lyrik. In: Hamburger Echo. Jg. 25, Nr. 297 vom 20. Dezember 1911, Erste Beilage (»Tages-Bericht«). – Über den unrechtmäßigen Nachdruck von Else Lasker-Schülers Gedicht »Leise sagen«.

[Anonym:] Keine Gehirnerweichung? In: General-Anzeiger für Dortmund und die Provinz Westfalen. Jg. 24, Nr. 350 vom 20. Dezember 1911, 2. Blatt. – Über den unrechtmäßigen Nachdruck von Else Lasker-Schülers Gedicht »Leise sagen«. An den Folgetagen veröffentlichte der "General-Anzeiger" drei Parodien auf »Leise sagen«: »An Frau Else Lasker-Schüler« (Nr. 353 vom 23. Dezember 1911, 1. Blatt), »Leise sagen –« (Nr. 355 vom 27. Dezember 1911, 3. Blatt) und »An Frau Lasker-Schüler« (Nr. 356 vom 28. Dezember 1911, 2. Blatt).

* * *

Führer durch die moderne Literatur. Dreihundert Würdigungen der hervorragendsten Schriftsteller unserer Zeit. Begründet von Hanns Heinz Ewers. Neue, vollständig durchgearbeitete Ausgabe mit zahlreichen Porträts in Photographiedruck. 16.–21. Tausend. Berlin: Globus Verlag, 1911. – S. 112: »Else Lasker-Schüler, geb. 1876 zu Elberfeld, lebt in Berlin. Zwei Lyrikbände liegen bisher von dieser Dichterin vor, ›Styx‹ und ›Der siebente Tag‹, aus denen ein leidenschaftliches, aber völlig unklares Temperament ausströmt, das kühne, farbenstrotzende Bilder findet, aber dessen wilde Zuckungen alle Formregeln vergessen. Ihre neueren Prosaarbeiten sind künstlerisch kaum zu werten, ihr Peter-Hillebuch hingegen ist ein Werk von starken dichterischen Qualitäten und wurde aus persönlichen Erinnerungen gestaltet. Ihrem Schauspiel: ›Die Wupper‹ fehlt der dramatische Impuls nicht, doch finden sich auch hier Unklarheiten.« Der Artikel ist mit dem Pseudonym »Dr. Walter Bläsing« (»Dr. B.«) gezeichnet.

1912

Berliner Tageblatt. Jg. 41, Nr. 20 (Morgen-Ausgabe) vom 12. Januar 1912. – »Kleine Mitteilungen«: »Else Lasker-Schüler wird auf Einladung des Vereins für Kunst am Mittwoch, den 17. Januar, im Architektenhaus aus eigenen Dichtungen vorlesen.« – Anzeige des »Vereins für Kunst«: Berliner Tageblatt. Jg. 41, Nr. 24 (Morgen-Ausgabe) vom 14. Januar 1912, 10. Beiblatt.

Der Sturm. Jg. 2, Nr. 93 vom [13.] Januar 1912. S. 745. – Anzeige des »Vereins für Kunst«: »Verein für Kunst / Achtes Jahr / Fünfter Abend / Mittwoch, den 17. Januar / abends 8 Uhr / Architektenhaus / Wilhelmstrasse 92/93 / Else Lasker-Schüler / Vorlesung / aus eigenen Dichtungen«.

Die Aktion. Jg. 2, Nr. 3 vom 15. Januar 1912. Spalte 88. – Ankündigung: »Vortragsabend Resi Langer. Sonntag, 21. Januar 1912, abends 8 Uhr, Architektenhaus, Kleiner Saal, Wilhelmstr. 92/93. Dichtungen von Hugo von Hofmannsthal / Richard Dehmel / Rainer Maria Rilke / Frank Wedekind / Eduard Stucken / Heinrich Lautensack / Alfred Richard Meyer / Victor Hadwiger / Anselm Ruest / S. Friedlaender / Alfred Kerr / René Schickele u. a.«

Berliner Tageblatt. Jg. 41, Nr. 34 (Abend-Ausgabe) vom 19. Januar 1912. – Zur Lesung am 17. Januar: Else Lasker-Schüler »wirkt lebhaft und eindringlich mit der Art ihres Vortrags. Künstlerische Ehrlichkeit leuchtet durch ihre Worte und zieht an. In ihren kühnen Liebesgedichten überraschte die quellende Fülle von Bildern und Symbolen. Orientalische Phantasien zeigten Frau Lasker-Schüler in neuen Facetten ihrer originellen Persönlichkeit.«

Kraus, Karl: Razzia auf Literarhistoriker. In: Die Fackel. Jg. 13, Nr. 341/342 vom 27. Januar 1912. S. 29–43. – S. 37: Hinweis auf Else Lasker-Schüler, die von Albert Soergel in »Dichtung und Dichter der Zeit« (Leipzig: R. Voigtländer, 1911) nicht erwähnt wird.

Schmidt-Rottluff, Karl: Der Prinz von Theben. [Zeichnung.] In: Der Sturm. Jg. 2, Nr. 95 vom [27.] Januar 1912. S. 759. – Digitalisat: Heidelberger historische Bestände – digital. – Else Lasker-Schüler nahm die Zeichnung 1912 in »Mein Herz« (S. 115) auf.

Jungnickel, Max: Else Lasker-Schülers Vortragsabend. In: Der Weg. Freiheitliche Zeitschrift für Politik und Kultur (Berlin). Jg. 4, Nr. 3 vom 1. Februar 1912. Spalte 79. – Zur Lesung am 17. Januar: »Eben weil Else Lasker-Schüler, die zum blumigen Genie eines Peter Hille betet, nur Blutgerauschtes, Seelendurchlächelndes gibt, weil sie spielend Ewigkeitstöne aufklingen läßt, weil sie des Lebens Flötenlied und des Todes Fiedelweise in sich verklärt und dann verzaubert ausströmen läßt, weil sie ihr funkelndes Herz bis an blaue Himmelstüren schleppt, eben deshalb hat man sie verlacht und ihre rätselhafte Gloria bespöttelt.«

K[urtz], R[udolf]: Vortragsabend Resi Langer. In: Die Aktion. Jg. 2, Nr. 6 vom 5. Februar 1912. Spalte 176 f. – Zum Vortragsabend Resi Langers am 21. Januar. Sie las »Verse von dreißig deutschen Dichtern«, darunter »das einsamkeitswilde Weltende Else Lasker-Schülers«.

Neue Freie Presse (Wien). Nr. 17080 (Nachmittagblatt) vom 11. März 1912. S. 10. – »Vorträge und Versammlungen«: »Akademischer Verband für Literatur und Musik, ½ 8 Uhr, Hörsaal 3 des elektrotechnischen Instituts, 4. Bezirk, Gußhausstraße 25, Else Lasker-Schüler: ›Aus eigenen Werken.‹«

Kraus, Karl: Razzia auf Literarhistoriker. In: Die Fackel. Jg. 13, Nr. 345/346 vom 31. März 1912 (Umschlag: April 1912). S. 30–43. – S. 39 f.: »Daß die bessere Literatur und die feineren Schapseln meinen Vorlesungen fern bleiben, ist erwünscht. Daß aber die bessere Literatur und die feineren Schapseln sich von dem Abend Else Lasker-Schülers absentiert haben, war mir persönlich zwar auch angenehm, aber verdient doch, bemerkt zu werden. Ich hatte die Absicht, eine Liste der Herren anzulegen, die ihr Fernbleiben im Gegensatz zu der Usance beim Concordiaball, nicht einmal entschuldigt hatten. Ein andermal tu’ ichs sicher. Ich werde kontrollieren, wie schlecht sich die Leute auch dann gegen die Kunst benehmen, wenn sie ihren Stoff nicht gerade aus ihrer Haut schneidet, wenn sie in Mondweite von ihrem Gewimmel lebt und ihnen nichts anderes getan hat, als daß sie eben Kunst ist. Da spielen sie nicht mit. Ich bin mir selbst schuld, weil ich ein Flegel bin. Zu mir werden sie nicht geladen, und werden es nie erleben, geladen zu werden. Ich lasse meinen Wert nicht bezifferern. Zu Else Lasker-Schülers Auftreten aber waren sie geladen. Sie mochten mit Recht befürchten, daß sie ihre Wunder erleben und ihre Überlegenheit verlernen könnten; und daß vor Musik und Bild einer Sprache ihnen jenes Hören und Sehen vergehen könnte, welches sie zur ferneren Erfüllung ihrer schundigen Pflicht noch dringend brauchen. Es konnte ja dahin kommen, daß sie, unvermögend, ihren Strobl, Ewers, Salten, Wert-, Auern- und Oppenheimer künftig noch gerecht zu werden, sich ein Leids antäten. Das wollten sie nicht. Vor der Kunst siegt der Selbsterhaltungstrieb. Sie beschlossen, ihre Karten verfallen zu lassen. Alles gerettet!« Else Lasker-Schüler hatte am 11. März in Wien auf Einladung des »Akademischen Verbands für Literatur und Musik« gelesen.

König, Moritz: Else Lasker-Schüler in Wien. Eine moderne deutsche Dichterin. In: Tagespost (Graz). Jg. 57, Nr. 92 (Morgenblatt) vom 3. April 1912, 1. Bogen. S. 2 f. – Zur Lesung am 11. März in Wien.

Hatvani, Paul: Vorlesung Else Lasker-Schüler. Wien am elften März 1912. In: Der Sturm. Jg. 3, Nr. 105 vom [6.] April 1912. S. 6. – Gedicht auf Else Lasker-Schüler. Zur Lesung am 11. März in Wien.

Dallago, Carl: Karl Kraus, der Mensch. In: Der Brenner. Jg. 2, H. 24 vom 15. Mai 1912. S. 871–894. – Über das Verhältnis von Karl Kraus zu jüdischen Lesern und jüdischen Künstlern schreibt Carl Dallago (S. 879): »Richtig mag sein, daß Kraus im eigenen Volke im allgemeinen wenig Neigung erweckt, obwohl Fähigste darunter ihm anhängen. Eine ausgesprochene Überlegenheit wird von der Allgemeinheit der Zunächststehenden zumeist als störend empfunden. Trotzdem erschließt sich Kraus freudig jeder echten Begabung in seinem Volke, wenn sie ihn groß genug dünkt. Wie sorgsam hätschelt er nicht Peter Altenberg, wie verehrt er nicht Else Lasker-Schüler!«

[Anonym:] Ein Vortragsabend Rudolf Blümners. In: Berliner Tageblatt. Jg. 41, Nr. 261 (Morgen-Ausgabe) vom 24. Mai 1912, 1. Beiblatt. – »In einer Ballade der Lasker-Schüler weiß er das Grausig-satirische, Wahnsinnige, Verbitterte zu modellieren, so daß diese Dichtung wie eine gesprochene Schimäre dasteht.«

Kraus, Karl: [Notizen.] In: Die Fackel. Jg. 14, Nr. 351/352/353 vom 21. Juni 1912. S. 53 f. – »Ich halte Else Lasker-Schüler für eine große Dichterin. Ich halte alles, was um sie herum neugetönt wird, für eine Frechheit.«

Dallago, Carl: Karl Kraus, der Mensch. In: Der Sturm. Jg. 3, Nr. 115/116 vom [29.] Juni 1912 und Nr. 117/118 vom [13.] Juli 1912. S. 77–79 und S. 90–92.

W[alden], H[erwarth]: Notiz. In: Der Sturm. Jg. 3, Nr. 115/116 vom [29.] Juni 1912. S. 86. – »Ich halte Else Lasker-Schüler nicht nur für eine große Dichterin, sondern für die stärkste künstlerische Begabung Deutschlands. Ich halte ihre Epigonen für ebenso talentlos wie Epigonen aller Zeiten.«

W[alden], H[erwarth]: Deutsche Dichter und Deutsche Richter. In: Der Sturm. Jg. 3, Nr. 119/120 vom [27.] Juli 1912 und Nr. 121/122 vom [10.] August 1912. S. 102–104 und S. 114 f. – Über den unrechtmäßigen Nachdruck von Else Lasker-Schülers Gedicht »Leise sagen –« in der »Rheinisch-Westfälischen Zeitung« (Essen) vom 6. Juli 1910.

[Anonym:] Else Lasker-Schüler-Abend der Literarischen Gesellschaft. In: Täglicher Anzeiger für Berg und Mark vom 24. Oktober 1912. – Zur Lesung am 22. Oktober auf Einladung der »Literarischen Gesellschaft Elberfeld« in der Stadthalle Elberfeld.

Dr. H. W.: Literarische Gesellschaft, Elberfeld. In: General-Anzeiger (Elberfeld) vom 24. Oktober 1912. – Zur Lesung am 22. Oktober.

-tz. [d. i. Waldemar Eckertz]: Else-Lasker-Schüler in der »Literarischen Gesellschaft«. In: Bergisch-Märkische Zeitung vom 24. Oktober 1912. – Zur Lesung am 22. Oktober.

Ostdeutsche Rundschau (Wien). Jg. 19, Nr. 336 vom 16. Dezember 1912. S. 3 (»Fackel-Kraus in Berlin«). – Zur Lesung von Karl Kraus in Berlin am 10. Dezember 1912. Nachdruck einer Besprechung Heinrich Binders: Karl Kraus »gibt die ›Fackel‹ heraus. In einer Stadt, in der die Uhr immer eine Stunde nachgeht und in der ein solcher Mann noch etwas werden kann. Auf dem harten Boden Berlins würde er nicht ernst genommen werden. Nur im Café des Westens, am Tische der Else Lasker-Schüler, würde er eine führende Rolle spielen.«

1913

Kraus, Karl: Notizen. In: Die Fackel. Jg. 14, Nr. 366/367 vom 11. Januar 1913. S. 33–36. – Zur Lesung von Karl Kraus in Berlin am 10. Dezember 1912. S. 36: Erwähnung Else Lasker-Schülers in einer Besprechung, die am 16. Dezember 1912 in der »Ostdeutschen Rundschau« erschienen war.

Wied, Pauline Fürstin zu und Selma Lagerlöf, Richard Dehmel, Karl Kraus, Adolf Loos, Helene Fürstin Loutzo, Karin Michaelis, Peter Nansen, Walter Otto, Arnold Schönberg: [Spendenaufruf zugunsten Else Lasker-Schülers.] In: Die Fackel. Jg. 14, Nr. 366/367 vom 11. Januar 1913. Innenseite des hinteren Umschlags. – Auch in: Nr. 368/369 vom 5. Februar 1913. Innenseite des hinteren Umschlags.

Moerner, Gerhard: Gedanken über Else Lasker-Schüler. In: Hamburgischer Correspondent. Jg. 183, Nr. 33 (Morgen-Ausgabe) vom 19. Januar 1913, [Beilage:] Zeitung für Literatur, Kunst und Wissenschaft. Jg. 36, Nr. 2. S. 10–12.

Hamburger Fremdenblatt. Jg. 85, Nr. 17 vom 21. Januar 1913, Dritte Beilage. S. 13 (»Kunst und Wissenschaft«). – »Kleine Mitteilungen«: Hinweis auf den Spendenaufruf zugunsten Else Lasker-Schülers.

Münchner Neueste Nachrichten. Jg. 66, Nr. 35 (Vorabend-Blatt) vom 21. Januar 1913. S. 3 (»Literatur und Wissenschaft«). – »Kleine Mitteilungen«: Hinweis auf den Spendenaufruf zugunsten Else Lasker-Schülers.

Wied, Pauline Fürstin zu und Selma Lagerlöf, Richard Dehmel, Karl Kraus, Adolf Loos, Helene Fürstin Loutzo, Karin Michaelis, Peter Nansen, Walter Otto, Arnold Schönberg: Für eine Dichterin. (Aufruf!). In: Dortmunder Zeitung. Jg. 86, Nr. 37 (Morgen-Ausgabe) vom 21. Januar 1913, [Beilage:] Mußestunden. Tägliches Unterhaltungsblatt zur »Dortmunder Zeitung«, Nr. 21 (»Verschiedenes«).

Wied, Pauline Fürstin zu und Selma Lagerlöf, Richard Dehmel, Karl Kraus, Adolf Loos, Helene Fürstin Loutzo, Karin Michaelis, Peter Nansen, Walter Otto, Arnold Schönberg: [Spendenaufruf zugunsten Else Lasker-Schülers.] In: Berliner Tageblatt. Jg. 42, Nr. 37 (Abend-Ausgabe) vom 21. Januar 1913.

Altonaer Nachrichten. Jg. 63, Nr. 34 (Abend-Ausgabe) vom 21. Januar 1913 (»Kunst und Wissenschaft«). – »Aufruf für eine notleidende Dichterin«: Hinweis auf den Spendenaufruf zugunsten Else Lasker-Schülers.

Hamburgischer Correspondent. Jg. 183, Nr. 37 (Abend-Ausgabe) vom 21. Januar 1913, Beilage. S. 2 (»Kleines Feuilleton«). – »Für die Dichterin Else Lasker-Schüler«: Hinweis auf den Spendenaufruf zugunsten Else Lasker-Schülers.

Höllriegel, Arnold [d. i. Richard Arnold Bermann]: Für Else Lasker-Schüler. In: Berliner Tageblatt. Jg. 42, Nr. 40 (Morgen-Ausgabe) vom 23. Januar 1913, 1. Beiblatt. – Polemische Stellungnahme zum Spendenaufruf für Else Lasker-Schüler.

Bonner Zeitung. Jg. 22, Nr. 25 vom 25. Januar 1913. S. 3 (»Aus Kunst, Wissenschaft und Leben«). – »Für Else Lasker-Schüler«: Hinweis auf den Spendenaufruf zugunsten Else Lasker-Schülers.

Binder, Heinrich: Die bunte Woche. In: Krefelder Zeitung. Nr. 74 vom 26. Januar 1913. – Korrespondentenbericht aus Berlin; polemische Stellungnahme zum Spendenaufruf für Else Lasker-Schüler.

Berliner Volks-Zeitung. Jg. 61, Nr. 54 (Abend-Ausgabe) vom 1. Februar 1913 (»Kunst und Wissenschaft«). – »Kleine Mitteilungen«: Ankündigung einer Wohltätigkeitsveranstaltung des Konzertbüros Emil Gutmann zugunsten Else Lasker-Schülers am 9. Februar 1913: »Frau Else Lasker-Schüler wird eigene Dichtungen zum Vortrag bringen.«

Berliner Tageblatt. Jg. 42, Nr. 58 (Abend-Ausgabe) vom 1. Februar 1913. – Ankündigung der Wohltätigkeitsveranstaltung am 9. Februar. Die Veranstaltung wurde auch im »Berliner Tageblatt« vom 5. Februar (Nr. 65 [Abend-Ausgabe]) und vom 9. Februar (Nr. 72 [Morgen-Ausgabe]) angekündigt.

Neues Wiener Journal. Jg. 21, Nr. 6925 vom 2. Februar 1913. S. 15 (»Theater und Kunst«). – Ankündigung: »Für Frau Else Lasker-Schüler, die sich in großer Bedrängnis befindet, veranstaltet das Konzertbureau Emil Gutmann in Berlin am Sonntag den 9. d. M. eine Matinee, bei der unter anderen Frau Lasker-Schüler eigene Dichtungen zum Vortrag bringen wird.«

Berliner Tageblatt. Jg. 42, Nr. 70 (Morgen-Ausgabe) vom 8. Februar 1913. – »Für Else Lasker-Schüler gingen ein: von Kurt Bettsack, Friedenau 5 Mark, Fr. Geheimrat Dr. Hirschberg, Posen 6,05 Mark. Summa 11,05 Mark. Dieser Betrag ist an Herrn k. k. Universitätsprofessor Dr. Walter Otto, Wien, abgesandt worden.«

Norddeutsche Allgemeine Zeitung (Berlin). Jg. 52, Nr. 34 (Zweite [Morgen-]Ausgabe) vom 9. Februar 1913 (»Aus Berlin«). – »Musikalisches«: »Die Veranstaltung für Else Lasker-Schüler, in der die Pianistin Ella Jonas-Stockhausen, der Kammersänger Baptist Hoffmann und der 12jährige Violinvirtuose Laszlo Ipoly auftreten werden, findet morgen (Sonntag) um 4 Uhr im Harmoniumsaal statt. Else Lasker-Schüler wird aus eignen Werken vorlesen. Im Interesse der bedrängten Schriftstellerin wäre zu wünschen, daß die Beteiligung eine recht lebhafte sei.«

[Anonym:] Literatenelend. In: Vorwärts (Berlin). Jg. 30, Nr. 34 vom 9. Februar 1913, 1. Beilage (»Kleines Feuilleton«). – Polemische Stellungnahme zum Spendenaufruf für Else Lasker-Schüler.

Vorwärts (Berlin). Jg. 30, Nr. 34 vom 9. Februar 1913, 1. Beilage (»Notizen«). – Ankündigung: »Eine Veranstaltung für Else Lasker-Schüler, in der die Pianistin Ella Jonas-Stockhausen, der Kammersänger Baptist Hoffmann und der 12jährige Violinvirtuose Laszlo Ipoly auftreten werden, findet am Sonntag um 4 Uhr im Harmoniumsaal statt. Else Lasker-Schüler wird aus eigenen Werken vorlesen.«

Zech, Paul: Else Lasker-Schüler. Eine Einführung in ihr dichterisches Werk. In: Berliner Tageblatt. Jg. 42, Nr. 73 (Montags-Ausgabe) und 86 (Montags-Ausgabe) vom 10. und 17. Februar 1913, Beiblatt: Der Zeitgeist Nr. 6 und 7. – Im Verlagsalmanach »Das erste Jahr des Verlages Heinrich F. S. Bachmair in München und Berlin« (München, Kurfürstenstraße 39: Heinrich F. S. Bachmair, Am 20. Oktober 1912) ist folgende Ankündigung abgedruckt: »Paul Zech: Else Lasker-Schüler. Eine Einführung in ihr dichterisches Werk. Mit einem Porträt, unveröffentlichten Versen und einem norwegischen Brief in Faksimile. Erscheint 1913.«

Berliner Tageblatt. Jg. 42, Nr. 74 (Abend-Ausgabe) vom 10. Februar 1913. – »Für Else Lasker-Schüler gab es gestern nachmittag im Harmoniumsaal eine Veranstaltung, die die Freunde der Dichterin versammelte. Vorträge aus ihren Dichtungen, die zum Teil sie selbst mit etwas verschleierter, nervöser Stimme rezitierte, teils Dr. Rudolf Blümner mit starker Wirkung vortrug, wurden von einer Kette musikalischer Darbietungen umrankt. […] Von den Poesien Else Lasker-Schülers machten ihre ›Hebräischen Balladen‹ am meisten Eindruck, in denen ein inbrünstiger religiöser Gehalt mit orientalischer Phantastik zusammengeschmolzen ist. Hoffentlich ist der Ertrag der Veranstaltung so ausgefallen, daß der Dichterin, die für ihren Knaben kämpft und darbt, eine Erleichterung geschaffen werden kann.«

-ch.: Else Lasker-Schüler. In: Berliner Volks-Zeitung. Jg. 61, Nr. 69 (Morgen-Ausgabe) vom 11. Februar 1913. – Zur Lesung am 9. Februar.

Berliner Tageblatt. Jg. 42, Nr. 76 (Abend-Ausgabe) vom 11. Februar 1913. – »Kleine Mitteilungen«: »Für Else Lasker-Schüler gingen an weiteren Beiträgen ein: Konzertbureau Emil Gutmann, hier, 119,90 Mark, Clara Hirsch 5 Mark, zusammen 124,90 Mark. Dieser Betrag ist wiederum an Herrn k. k. Universitätsprofessor Dr. Walter Otto abgesandt worden.«

Münchner Neueste Nachrichten. Jg. 66, Nr. 82 (Morgen-Blatt) vom 14. Februar 1913. S. 2. – Ankündigung: Versteigerung von Gemälden, Zeichnungen und Graphiken am 17. Februar im »Neuen Kunstsalon«, Königinstraße 44, den Max Dietzel (1883–1916) und Paul Ferdinand Schmidt (1878–1955) im Sommer 1912 gegründet hatten. Der Erlös ist für Else Lasker-Schüler bestimmt. Gestiftet haben unter anderem Paul Klee, Alfred Kubin, Franz Marc und Marianne Werefkin.

Wied, Pauline Fürstin zu und Selma Lagerlöf, Richard Dehmel, Karl Kraus, Adolf Loos, Helene Fürstin Loutzo, Karin Michaelis, Peter Nansen, Walter Otto, Arnold Schönberg: [Spendenaufruf zugunsten Else Lasker-Schülers.] In: Prager Tagblatt. Jg. 38, Nr. 46 (Morgen-Ausgabe) vom 16. Februar 1913. S. 8 (»Theater«).

Dortmunder Zeitung. Jg. 86, Nr. 86 vom 16. Februar 1913, [Beilage:] Mußestunden. Tägliches Unterhaltungsblatt zur »Dortmunder Zeitung«, Nr. 47. – »Verschiedenes«: »Die Agitation für Else Lasker-Schüler«.

Berliner Tageblatt. Jg. 42, Nr. 92 (Morgen-Ausgabe) vom 20. Februar 1913, 2. Beiblatt (»Vorträge«). – »Beß Brenck-Kalischer liest am 9. März im Harmoniumsaal unter dem Titel ›Neue Prosa‹ Novellen von Jung, Ehrenstein, Polgar, Lasker-Schüler, Vallentin und anderen.«

[Anonym:] [Else Lasker-Schüler.] In: Prager Tagblatt. Jg. 38, Nr. 51 (Morgen-Ausgabe) vom 21. Februar 1913. S. 6 (»Vorträge«). – Otto Pick hatte am 20. Februar auf Einladung des Vereins »Frauenfortschritt« im »Deutschen Haus« in Prag über Else Lasker-Schüler gesprochen: »[…] Pick erzählte von der seltsamen Art der Lasker-Schüler, ihrem Leben im Kaffeehaus, den grotesken Titeln, die sie ihren Verehrern beilegt und zeichnete dann ihr literarisches Bild. In der sonst durchaus mittelmäßigen deutschen Frauendichtung der Gegenwart nimmt sie eine einzige Stellung ein. Wie ihr Freund Peter Hille, von dem sie als ›Sankt Petrus Hille‹ in ihren Erinnerungen erzählt, gehört sie zu den mächtigsten Gestalten innerlicher Erlebnisse. Ihre Lyrik, in der bezeichnender Weise immer das Familiengefühl, Liebe zu Mutter und Kind, mitschwingt, erhebt sich zur Gleichsetzung von Ich und Welt, Ich und Gott. Der Vortragende gab eine feine Analyse der Gedichte und Prosawerke Else Lasker-Schülers und erwähnte ihr bisher unaufgeführtes Drama ›Die Wuppertaler‹. […]«

Berliner Tageblatt. Jg. 42, Nr. 98 (Morgen-Ausgabe) vom 23. Februar 1913, 1. Beiblatt. – »Kleine Mitteilungen«: »Für Else Lasker-Schüler gingen noch an Beiträgen ein: L. L., Neuköln, 1,50 M.; Albert Badt 10 M; K. S., Alt-Ruppin, 25 M.; zusammen 36,50 M. Insgesamt gingen ein 172,45 M. Sämtliche Beträge wurden an Herrn k. k. Universitätsprofessor Dr. Walter Otto, Wien, abgesandt.«

Berliner Tageblatt. Jg. 42, Nr. 107 (Morgen-Ausgabe) vom 28. Februar 1913, 2. Beiblatt (»Kunst und Wissenschaft«). – »Kleine Mitteilungen«: »Für Else Lasker-Schüler gingen noch weitere Beiträge ein: Fräulein Sarah Herrmann-Bonn: Erster Beitrag aus ihrem Freundeskreise für die Vorlesung: ›Meine Wunder‹ 10 Mark. – Literarische Abteilung der Berliner Freien Studentenschaft 36 Mark. – IO-Klasse einer Berliner Mädchenschule 4,80 Mark. Die Beiträge wurden wiederum an Herrn kaiserlich königlichen Universitätsprofessor Dr. Walter Otto, Wien, abgesandt.«

Goetz, Bruno: Neue baltische Lyrik. (Schluß.) In: Deutsche Monatsschrift für Rußland (Reval). Jg. 2, Nr. 3 vom März 1913. S. 247–257. – S. 251: »Mit diesen Gedichten steht Elfriede Skalberg als Ebenbürtige neben den größten deutschen Dichterinnen. Ihre Verse überragen alles, was von zeitgenössischen Dichterinnen geschaffen worden ist. Man vergleiche dieses inbrünstige Schauen und heilige Erschauern ihrer Kunst mit der parfümierten Salon-Erotik einer Marie Madeleine, mit den formlosen, manieriert konfusen Dichtungen der Lasker-Schüler, mit den gartenlaubereifen Sentimentalitäten einer Anna Ritter. Alle diese Dichterinnen reden über die Dinge des Lebens in poetischer Sprache. Elfriede Skalberg schaut und stellt das Erschaute und Erlittene in blutvollen, gedrängten, straffen Versen von einem so persönlichen Klang und Rhythmus, daß man jede Zeile, die sie geschrieben, als von ihr herstammend erkennen kann.«

Der Sturm. Jg. 3, Nr. 150/151 vom März 1913. S. 284 (»Anzeigen«). – »Bess Brenck-Kalischer liest am Sonntag, den 9. März im Harmonium-Saal unter dem Titel ›Neue Prosa‹ Novellen von Siegmund Kalischer, Jung, Ehrenstein, Widmann, Lasker-Schüler«.

Kraus, Karl: [Notizen.] In: Die Fackel. Jg. 14, Nr. 370/371 vom 5. März 1913. S. 33. – Zum Spendenaufruf für Else Lasker-Schüler.

Zech, Paul: Neue Prosa. In: Berliner Tageblatt. Jg. 42, Nr. 127 (Morgen-Ausgabe) vom 11. März 1913. – Zum Rezitationsabend Bess Brenck-Kalischers am 9. März.

C. H.: Vortrag von Else Lasker-Schüler im Folkwang-Museum. In: Hagener Zeitung. Nr. 64 vom 17. März 1913 (»Kunst, Wissenschaft, Leben«). – Zur Lesung am 16. März: »Eine der eigenartigsten Erscheinungen der modernen Frauenlyrik, die Berliner Dichterin Frau Else Lasker-Schüler, las gestern vor einer nur mäßig zahlreichen Zuhörerschar im Folkwang-Museum einige ihrer Gedichte vor. […] Es ist eine Poesie, deren Geheimnisse sich nur wenigen Auserwählten entschleiern, und diesen Auserwählten sei diese Poesie neidlos gegönnt, die ›Provinz‹ ist ›nicht reif‹ für sie und wird es hoffentlich niemals werden.«

Bethge, Hans: Else Lasker-Schüler. In: Berliner Börsen-Courier. Jg. 45, Nr. 137 (Morgen-Ausgabe) vom 23. März 1913, 2. Beilage. S. 12.

Freund, Ida: Mein Erlebnis mit Else Lasker-Schüler. In: Bohemia (Prag). Jg. 86, Nr. 81 (Morgen-Ausgabe) vom 23. März 1913. S. 17. – Über eine Begegnung in Berlin.

Bethge, Hans: Die Dichterin Else Lasker-Schüler. In: Sozialistische Monatshefte (Berlin). Jg. 19, Bd. 1, H. 6 vom 27. März 1913. S. 362–364.

Prager Tagblatt. Jg. 38, Nr. 86 (Morgen-Ausgabe) vom 30. März 1913. S. 11 (»Kunst«). – Anzeige des »Klubs deutscher Künstlerinnen« und redaktioneller Hinweis: »Klub Deutscher Künstlerinnen, Prag II., Riegerkai 32. […] Am 5. April findet ein Vortragsabend statt, innerhalb dessen Frau Else Lasker-Schüler eine Reihe eigener Dichtungen zum Vortrage bringen wird. […] In ihrer Begleitung kommt der Lyriker und Kritiker Paul Zech […]. Herr Zech wird am Sonntag den 6. April um 11 Uhr vormittags in einer Matinee unveröffentlichte Gedichte und Novellen zur Vorlesung bringen.« – Anzeigen und redaktionelle Hinweise auch in: Prager Tagblatt. Jg. 38, Nr. 91 (Morgen-Ausgabe) vom 4. April 1913. S. 7 (»Kunst«); Bohemia (Prag). Jg. 86, Nr. 91 (Morgen-Ausgabe) vom 4. April 1913. S. 9.

[Stern, Josef Luitpold:] Paul Zech: »Das schwarze Revier.« Verlag A. R. Meyer, Berlin-Wilmersdorf. In: Arbeiter-Zeitung (Wien). Jg. 25, Nr. 87 (Mittagsblatt) vom 31. März 1913. S. 5 (»Vom Büchertisch«). – »Wir benützen den Anlaß, um von einer dichterischen Kraft zu reden, die jeden packen muß, der an sie herankommt. Else Lasker-Schüler, eine sprachschöpferische Dichterin, ist in der genannten Sammlung mit ›Hebräischen Balladen‹ vertreten. Es sind wunderschöne Gedichte darunter, wie gleich das Leitgedicht. In anderen hinwieder scheint uns der Ausdruck über den Inhalt hinauszugehen, aber auch hier ist der Klang der Worte fortreißend. Else Lasker-Schüler, die durch ihre Kunst über die meiste Lyrik unserer Tage hinausgehoben wird, ist in Not und auch für sie muß gesammelt werden – ein einsames Dichterherz verlangt, seine Gaben ausströmen zu lassen; soll die Not dauernd einen Damm bilden dürfen?«

Strauss, Ludwig: Ein Dokument der Assimilation. In: Die Freistatt. Jg. 1, Nr. 1 vom April 1913. 13–19. – S. 15: »So wirken auch rein gefühlsmäßige Gedichte der Lasker-Schüler höchst geistig in ihrer Abstraktion des Gefühls von der sinnlichen Welt, in der hemmungslosen Umwandlung dieser Welt im Dienste des Gefühls, in dem Herausreißen der sinnlichen Phänomene aus ihrem natürlichen Organismus und ihrem Einstellen in einen neuen geistigen.«

Wied, Pauline Fürstin zu und Selma Lagerlöf, Richard Dehmel, Karl Kraus, Adolf Loos, Helene Fürstin Loutzo, Karin Michaelis, Peter Nansen, Walter Otto, Arnold Schönberg: Ein Aufruf für Else-Lasker-Schüler. In: Die Freistatt. Jg. 1, Nr. 1 vom April 1913. S. 68 f.

St[rauss], L[udwig]: Für Else-Lasker-Schüler. In: Die Freistatt. Jg. 1, Nr. 1 vom April 1913. S. 69. – Stellungnahme zum Spendenaufruf für Else Lasker-Schüler.

[Anonym:] Else Lasker-Schüler. (Nach einer Aufnahme aus dem Atelier Bender, Elberfeld.) [Fotografie.] In: Saturn. Jg. 3, H. 4 vom April 1913. S. 101.

Else Lasker-Schüler
»Else Lasker-Schüler. (Nach einer Aufnahme aus dem Atelier Bender, Elberfeld.)«

Leppin, Paul: Else Lasker-Schüler. (Zu ihrer heutigen Vorlesung im Klub der Künstlerinnen.) In: Prager Tagblatt. Jg. 38, Nr. 92 (Morgen-Ausgabe) vom 5. April 1913. S. 4 (»Vorträge«).

[Anonym:] Die Dichterin und der Polizist. In: Bohemia (Prag). Jg. 86, Nr. 92 (Abend-Ausgabe) vom 5. April 1913. S. 2 (»Tagesnachrichten«). – Über einen Vorfall auf dem Altstädter Ring in Prag: »Heute um 12 Uhr nachts erregte ein kurzer Vorfall die Beachtung der nächtlichen Passannten. Auf dem Altstädter Ring wurde eine abenteuerlich gekleidete Dame von einem Wachmann in brüsker Weise angefahren, weil sie mit verzückten Mienen und rhythmischen Schwingungen des Leibes unzusammenhängende Worte gegen das Firmament sang, in das die Silhouette der Theintürme schwarze Schatten schnitt. Die Dame, die ein schwarzes Gewand und um den Hals, der von schwarzen, wallenden Locken umsäumt war, ein Onyxkette trug, war Else Lasker-Schüler. Vergeblich machten die Begleiter der Dichterin, insbesondere Paul Leppin, den Polizisten darauf aufmerksam, daß es sich um einen exotischen Gast aus Theben handle (Else Lasker-Schüler spricht sich in ihren Gedichten immer als Prinz von Theben an), der hier ein morgenländisches Gebet verrichte. ›Das ist mir burscht!‹ antwortete der Wachmann, ›hier darfs niemand nicht singen‹ und forderte energisch die weltentrückte Dichterin zum Einstellen des Gesanges auf. Erschreckt fuhr diese zusammen und, erregt dem Wachmanne das Wort ›Prinz‹ ins Gesicht schleudernd, entfernte sie sich, den Blick unverwandt auf die mystische Silhouette am nächtlichen Himmel gerichtet.«

Die Zeit (Wien). Jg. 12, Nr. 3781 (Morgenblatt) vom 6. April 1913. S. 10. – Zum Vorfall auf dem Altstädter Ring in Prag.

[Anonym:] Vorlesung Frau Elsa Lasker-Schüler. In: Bohemia (Prag). Jg. 86, Nr. 93 (Morgen-Ausgabe) vom 6. April 1913. S. 8 f. (»Vereine und Veranstaltungen«). – Zur Lesung am 5. April.

[Anonym:] Else Lasker-Schüler. In: Prager Tagblatt. Jg. 38, Nr. 93 (Morgen-Ausgabe) vom 6. April 1913. S. 5 (»Vorträge«). – Zur Lesung am 5. April.

Leppin, Paul: Prag als Großstadt. Ein Bahnhofsidyll. In: Bohemia (Prag). Jg. 86, Nr. 96 (Morgen-Ausgabe) vom 9. April 1913. S. 5. – Zum Aufenthalt von Else Lasker-Schüler und Paul Zech in Prag.

[Jacobsohn, Siegfried (gemeinsam mit Kurt Tucholsky):] Dem siebzigjährigen Mosse. In: Die Schaubühne (Charlottenburg). Jg. 9, Bd. 1, Nr. 19 vom 8. Mai 1913. S. 514–519. – Erwähnung des Spendenaufrufs für Else Lasker-Schüler: »[…] Das Papier errötet nie. Es trägt mit der gleichen Geduld, daß Hebbel ›ein dichtendes Tölpelchen‹ geschimpft und Blumenthal als ›Denker‹ geehrt wird. Sie werden erwidern, daß Sie ja zur Entschädigung sogar Else Lasker-Schüler dem Volke haben erklären lassen. Die Schande ist, daß Sie das erst taten, als für die Dichterin gesammelt werden mußte. Hätten Sie jedes ihrer Bücher sofort mit demselben Feuereifer, an derselben sichtbaren Stelle und mit derselben Ausführlichkeit besprochen, wie jede Feuilletonsammlung von Felix Philippi, so wäre der Dichterin die Not und uns der beschämende Anblick dieser Not und Ihres Linderungsversuches erspart geblieben. Aber ob so oder so, ob früher oder später: es ist völlig wertlos, die Lasker-Schüler und ihresgleichen überhaupt zu erwähnen, solange sich für die Philippis noch eine Feder rühren darf. Denn ein Publikum, dem abwechselnd dies und das zum Kauf angepriesen wird, hat allerdings recht, daß es zu Philippi greift, weil es sich bei ihm fürs erste besser unterhält. […]«

Holzer, Marie: Else Lasker-Schüler als Gast in Prag. In: Die Aktion. Jg. 3, Nr. 21 vom 21. Mai 1913. Spalte 525–527 (»Glossen«). – Zur Lesung am 5. April.

Der Schriftsteller. Zeitschrift des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller (Berlin). Jg. 3, H. 5/7 vom Juni 1913. S. 69–71 (»Soziale Lage«). – Notiz: »Für Else Lasker-Schüler hatte ein Komitee von klangvollen Namen einen Aufruf erlassen. Das Ergebnis waren 11,05 Mark. Man wird diese Ziffer als ein Kulturdokument nicht vergessen dürfen.«

Dr. W. S. [d. i. Walter Serner]: Die Zeichnerin Else Lasker-Schüler. In: Prager Tagblatt. Jg. 38, Nr. 179 (Abend-Ausgabe) vom 2. Juli 1913. S. 4. – »Die Zeichnerin Else Lasker-Schüler ist – so schreibt man uns aus Berlin – unbekannter als die Dichterin; gleichwohl aber nicht weniger imposant. Ihre ersten Zeichnungen brachten die ›norwegischen Briefe‹ im ›Sturm‹, die jetzt zum größten Teil in dem wundersam-schönen Buch ›Das Herz‹ zu finden sind. Damals konnte man Scherz von Ernst nicht immer sondern und die vielbesprochene, verblüffend kurze und klare Karikatur Heinrich Manns und Max Oppenheimers ist zweifellos bloß belustigend; dennoch saßen in den Strichen, die Oskar Kokoschka darstellten, schon all die Kräfte, die in der Zeichnung des ›Prinzen von Theben‹ (Selbstbildnis) auf den hebräischen Balladen zur ersten Vollwirkung sich zusammenschlossen. Diese Zeichnung, die in Kunstkreisen wie eine brillante Première wirkte, gehört zu dem Besten, was in den letzten zwanzig Jahren das Papier fand. Sie läßt behaupten, daß der Überraschung, die die Persönlichkeit und fast möchte ich sagen die Ausnahme Else Lasker-Schüler als Dichterin bedeutet, eine zweite nicht geringere gefolgt ist; umsomehr als die jüngste Porträtzeichnung Gottfried Benns, die kürzlich in der ›Aktion‹ erschien, den bisherigen Valeur der Linie, die die zeichnerische Domäne Else Lasker-Schülers ist, noch um ein gut Stück überragt.«

Münchner Neueste Nachrichten. Jg. 66, Nr. 394 (Morgen-Blatt) vom 3. August 1913. S. 3 (»Literatur und Wissenschaft«). – »Das Ergebnis einer Sammlung für eine Dichterin. Vor einiger Zeit erging an die Literaturfreunde ein von klangvollen Namen unterzeichneter Aufruf, in dem um Spenden für die in drückenden Verhältnissen lebende Dichterin Else Lasker-Schüler gebeten wurde. Das Ergebnis dieses Aufrufs war, daß, wie man uns mitteilt, ganze 11 Mark und 50 Pfennige eingingen. Nun mögen die Dichtungen Else Lasker-Schülers nicht nach jedermanns Geschmack sein. Eine begabte Künstlerin ist Else Lasker-Schüler auf alle Fälle. Und deshalb hört man von dem kläglichen Ergebnis mit Schmerz.«

Kanehl, Oskar: Auf die Lasker. In: Die Aktion. Jg. 3, Nr. 33 vom 16. August 1913. Spalte 787 f. – Gedicht auf Else Lasker-Schüler. Dieses erschien auch im Oktober 1913 im »Wiecker Boten« und Anfang 1919 in »Der neue Frauenlob«.

Mercure de France (Paris). Jg. 24 (Bd. 105), Nr. 390 vom 16. September 1913. S. 445 (»Échos«: »L’Entr’aide en Allemagne«). – Zum Spendenaufruf für Else Lasker-Schüler.

Walden, Herwarth: Erster Deutscher Herbstsalon. Vorrede. In: Der Sturm. Jg. 4, Nr. 180/181 vom Oktober 1913. S. 106. – »Ich bin sicher, daß der unkünstlerische Teil des Publikums über diese Ausstellung und über mich lachen wird. Und ein guter Teil des Publikums auch, daß sich ohne Berechtigung für künstlerisch hält. Diese Herrschaften warne ich besonders. Im Rahmen des Vereins für Kunst liegen die Erfahrungen für die Literatur bereits vor. Diese Herrschaften und ebensosehr die Durchschnittskritiker amüsierten sich über Heinrich Mann, über Alfred Mombert, über Karl Kraus und Else Lasker-Schüler. Ihre künstlerische Bedeutung findet man heute schon nach kaum zehn Jahren und weniger sogar von den harmlosesten Tageszeitungen bestätigt, was natürlich weder für die Künstler noch für die Tageszeitungen etwas bedeutet.«

Kanehl, Oskar: Auf die Lasker. In: Wiecker Bote (Greifswald). Jg. 1, H. 3 vom Oktober 1913. S. 10. – Gedicht auf Else Lasker-Schüler. Dieses erschien auch im August 1913 in der »Aktion« und Anfang 1919 in »Der neue Frauenlob«.

Kraus, Karl: Er ist doch ä Jud. In: Die Fackel. Jg. 15, Nr. 386 vom 29. Oktober (Umschlag: von Anfang November) 1913. S. 1–8. – S. 6: »Ich weiß nicht, ob es eine jüdische Eigenschaft ist, das Buch Hiob lesenswert zu finden, und ob es Antisemitismus ist, das Buch Schnitzlers in die Ecke des Zimmers zu werfen. Und zu sagen, daß die Schriften der Juden Else Lasker-Schüler und Peter Altenberg Gott und der Sprache näher stehen, als alles was das deutsche Schrifttum in den letzten fünfzig Jahren, die Herr Bahr lebt, hervorgebracht hat.«

St.: Ein Kulturdokument. In: Der Türmer. Jg. 16, H. 2 vom November 1913. S. 329 f. – Zum Spendenaufruf für Else Lasker-Schüler.

Altonaer Nachrichten. Jg. 64, Nr. 519 (Morgen-Ausgabe) vom 5. November 1913, Beilage. – »Ein Kulturdokument«: »In einer Schriftstellerzeitung findet sich folgende Mitteilung: ›Für Else Lasker-Schüler hatte ein Komitee von klangvollen Namen einen Aufruf erlassen. Das Ergebnis waren 11,05 Mk. Man wird diese Ziffer als ein Kulturdokument nicht vergessen dürfen.‹«

[Anonym:] Ein Kulturdokument. In: Geistiges Eigentum (Charlottenburg). Jg. 10, H. 4 vom 15. November 1913. S. 56. – Zum Spendenaufruf für Else Lasker-Schüler.

Kraus, Karl: Unbefugte Psychologie. In: Die Fackel. Jg. 15, Nr. 387/388 vom 17. November 1913. S. 17–22. – S. 18: Hinweis auf eine Spende zugunsten Else Lasker-Schülers – »für jene Dichterin, die, wiewohl sie weit mehr für die Menschheit leistet, mit ihren eigenen Träumen auch nicht annähernd so viel verdient als ein Psychoanalytiker mit fremden.«

Kraus, Karl: [Notizen.] In: Die Fackel. Jg. 15, Nr. 387/388 vom 17. November 1913. S. 23. – Zum Spendenaufruf für Else Lasker-Schüler.

Kraus, Karl: [Notizen.] In: Die Fackel. Jg. 15, Nr. 389/390 vom 15. Dezember 1913. S. 14–17. – Zum Spendenaufruf für Else Lasker-Schüler.

Kraus, Karl: Nachts. In: Die Fackel. Jg. 15, Nr. 389/390 vom 15. Dezember 1913. S. 30 f. – Gespräch über »die Dichterin L.«

* * *

Berliner Adreßbuch 1913. Unter Benutzung amtlicher Quellen. Mit der Beigabe: Großer Verkehrs-Plan von Berlin und Vororten. Berlin: August Scherl, Deutsche Adreßbuch-Gesellschaft [1913]. – Herwarth Walden (Bd. 1. S. 3300): »Chefredakt., Direkt. des Vereins für Kunst, W 9, Potsdamer Str. 18 T. Lzw. 4443.«

Geißler, Max: Führer durch die deutsche Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts. Weimar: Alexander Duncker Verlag, 1913. – S. 316: »Steif steht im Teich die Schmackeduzie, / Es dehnt und sehnt sich Fräulein Luzie. // Das hat Else Lasker-Schüler gedichtet. Manchmal dichtet sie auch nach Hofmannsthal, manchmal nach Rilke …, es klingen tausend Klänge von ihr her … und in dem schönen Liede mit der Schmackeduzie auch ein eigener. Sie ist die Anempfinderin in unbegrenzten Möglichkeiten.«

Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bearbeitet von Franz Brümmer. Sechste völlig neu bearbeitete und stark vermehrte Aufl. Siebenter Bd. Spillmann bis Wißmann. Leipzig: Philipp Reclam jun., 1913. – S. 312: Else Walden, »bekannt unter ihrem ersten Frauennamen Else Lasker-Schüler, wurde am 11. Februar 1876 in Elberfeld geboren, widmete sich seit ihrem 14. Jahre der Malerei und später auch der Dichtkunst. Sie lebt, seit 1908 mit dem Komponisten und Musikschriftsteller Herwarth Walden verheiratet, in Halensee bei Berlin.« Brümmer hatte mit Else Lasker-Schüler über den Lexikoneintrag korrespondiert. Zwei Briefe Else Lasker-Schülers sind abgedruckt in: Else Lasker-Schüler: Werke und Briefe. Kritische Ausgabe. Im Auftrag des Franz Rosenzweig-Zentrums der Hebräischen Universität Jerusalem, der Bergischen Universität Wuppertal und des Deutschen Literaturarchivs Marbach am Neckar hg. von Andreas B. Kilcher [ab Bd. 9], Norbert Oellers, Heinz Rölleke und Itta Shedletzky. Bd. 6: Briefe. 1893–1913. Bearbeitet von Ulrike Marquardt. Frankfurt am Main 2003. S. 50 und 218.

Semi-Kürschner oder Literarisches Lexikon der Schriftsteller, Dichter, Bankiers, Geldleute, Ärzte, Schauspieler, Künstler, Musiker, Offiziere, Rechtsanwälte, Revolutionäre, Frauenrechtlerinnen, Sozialdemokraten usw., jüdischer Rasse und Versippung, die von 1813–1913 in Deutschland tätig oder bekannt waren. Unter Mitwirkung von völkischen Verbänden, von Gelehrten, Künstlern, Geistlichen, rechtsstehenden Politikern, Juristen, Agrariern, Handwerkern, Industriellen, Kaufleuten, von Männern und Frauen des In- und Auslandes, hg. von Philipp Stauff. Berlin: Im Selbstverlag von Ph. Stauff, 1913. – Philipp Stauff, der auch Redakteur des Korrespondenzblattes »Wegweiser und Wegwarte. Deutsch-völkische Vorzeitung« war, hat die Artikel seines stark antisemitisch geprägten Lexikons wahrscheinlich weitgehend selbst geschrieben. Else Lasker-Schüler wurde von ihm unter den Stichwörtern »Lasker-Schüler, Else = Else Walden« (Spalte 233 f.) und »Walden, Else (Else Lasker-Schüler)« (Spalte 533 f.) aufgenommen. Der erste Artikel besteht im wesentlichen aus einem Zitat mit der Quellenangabe »Wegweiser und Wegwarte« vom 31. Mai 1913: »Diese Erotik ist nicht deutsch, sondern jüdisch; ihren höchsten ›Triumph‹, der selbstverständlich wiederum mit grober innerer Unwahrhaftigkeit verbunden ist, erlebte sie durch Dichter jüdischen Blutes, wie es ja auch jüdische Philosophen waren, die der Sinnlichkeit das sittliche Herrschaftsrecht zu erkämpfen strebten. Diese Dichter trugen nie Schamhüllen vor ihrer Seele und ihr Persönlichstes war ihnen nie Heiligtum; sie behandelten ihre Liebesempfindungen, selbst solche naturwidriger Art, wie der Bauer der alten Tage seine Dungstätte vorm Hause. Was deutsch empfindet in unserem Volke, gab der Lyrik überhaupt den Abschied oder begnügte sich mit den Goethe-, Schiller-, Uhland- und Eichendorff-Bänden der Hausbücherei. Denn da allein schien die Würde des edleren Menschenherzens gewahrt, nicht aber in den Orgien der Schamlosigkeit, der seelischen Prostitution, zu der sich die jüdischen ›Lyriker‹ weiter entwickelten, um in Else Lasker-Schüler, dem ›schwarzen Schwan Israels‹ vorläufig den ›Höhepunkt‹ zu finden«. Die Verbreitung von »Wegweiser und Wegwarte« dürfte gering gewesen sein: In Bibliotheken lassen sich lediglich drei einzelne Nummern nachweisen.

1914

Seyerlen, Egmont: »Gnu«. In: Der Merker (Wien). Jg. 5, H. 103/4 vom Januar 1914. S. 65–67 (»Rundschau. Berlin«). – Über den Vortragsabend am 23. Oktober 1913, unter den Gästen Else Lasker-Schüler: »Else Lasker-Schüler protestierte als erste – mit einer weiblich prachtvollen Notwendigkeit – gegen Hillers Ausspruch: ›Blass … (der Dichter Ernst Blass) goethisch‹. – Ich sah, wie von diesem Moment ab sämtliche Köpfe und Gesten nach denen der Lasker sich orientierten. Wobei ein Herr von der Presse ein unterdrücktes Nießen und die damit verbundene Kopfbewegung der Lasker mißverstand, geräuschvoll zu protestieren begann. Als die Lasker unvermutet im selben Augenblick ›Bravo‹ rief … verfiel der Herr in ein – wenn schon! – skeptisches Klatschen. Mit dem Pech, es auf Stellen auszudehnen, wo … | Nach der nächsten Pause saß er näher bei der Lasker.«

Zech, Paul: Neue Frauenlyrik. In: Deutsches Literaturblatt. Jg. 4, Nr. 1 vom Januar 1914. S. 32–36. – »Der Mangel an durchgereiften Persönlichkeiten oder bedeutungsvollen Kämpferinnen macht sich erschreckend fühlbar. Sieht man von Else Lasker-Schüler ab, deren Namen man nicht ohne Gefahr, verprügelt zu werden, aussprechen darf, bleiben allenfalls noch […].«

Berliner Tageblatt. Jg. 43, Nr. 9 (Abend-Ausgabe) vom 6. Januar 1914. – »Kleine Mitteilungen«: »Else Lasker-Schüler veranstaltet einen Vortragsabend mit Vorlesung neuer Dichtungen am 19. Januar im Salon Paul Cassirer.«

Berliner Tageblatt. Jg. 43, Nr. 28 (Abend-Ausgabe) vom 16. Januar 1914. – »Kleine Mitteilungen«: »Else Lasker-Schüler liest am Montag im Kunstsalon Paul Cassirer eigene Gedichte.«

[Anonym:] Else Lasker-Schüler. In: Berliner Tageblatt. Jg. 43, Nr. 38 (Morgen-Ausgabe) vom 22. Januar 1914, 1. Beiblatt. – Zur Lesung am 19. Januar.

Leonhard, Rudolf: Zwei Berliner Vortragsabende. In: Wiecker Bote (Greifswald). Jg. 1, H. 6 vom Februar 1914. S. 16. – Wohl zur Lesung Else Lasker-Schülers am 19. Januar in Berlin schreibt Rudolf Leonhard: »Else Lasker-Schüler, die kindliche Hohepriesterin der blauen Himmel, las eigne Dichtungen. Neues und Altes aus den Zeitlosigkeiten, die sie hebräisch oder arabisch nennt, den Landschaften, die alle insgesamt ihr Herz heißen. Gesänge einer Mirjam aller Zeiten von den Bundesaltären, Strophen, teilhaftig der zweiten Schlichtheit, voll gelöster Symbole, von unvergänglichen Tränen; Worte seltsam spielerischer Klugheit vom Zwischenreich ihres Berliner Tages. Sie rechnet die Zeit nach den Sternen, und Gott ist ihr Gespiele; aber wer sie dies sprechen hört, fühlt, daß es schwer und schmerzend sein muß.«

Die Aktion. Jg. 4, Nr. 6 vom 7. Februar 1914. Spalte 132. – »Balladenabend«: »Karl Vogt vom Königlichen Schauspielhause veranstaltet am 9. März im Meistersaal, Köthenerstraße einen Balladenabend, an dem Gedichte von Herder bis Else Lasker-Schüler zum Vortrag kommen.« – Ankündigungen auch in: Berliner Börsen-Zeitung. Nr. 89 (Morgen-Ausgabe) vom 22. Februar 1914, II. Beilage. S. 9 (»Kunst und Wissenschaft«); Berliner Tageblatt. Jg. 43, Nr. 96 (Morgen-Ausgabe) vom 22. Februar 1914, 5. Beiblatt (»Vorträge«). – Anzeigen: Der Sturm. Jg. 4, Nr. 198/199 vom [15.] Februar 1914. S. 184; Nr. 200/201 vom [1.] März 1914. S. 200.

Prinz Floridor: Else Lasker-Schüler. In: Neue Jugend. Eine Zeitschrift für moderne Kunst und jungen Geist (Berlin-Halensee). Jg. 1, H. 1 vom März 1914. S. 22 f.

-z.: Karl Vogt. In: Berliner Tageblatt. Jg. 43, Nr. 129 (Morgen-Ausgabe) vom 12. März 1914, 1. Beiblatt. – Zur Lesung Karl Vogts am 9. März.

S[imon], H[einrich]: Frankfurter Vortragsabend. In: Frankfurter Zeitung und Handelsblatt. Jg. 58, Nr. 84 (Abendblatt) vom 25. März 1914. S. 2. – Zur Lesung Else Lasker-Schülers und Franz Werfels am 24. März in der »Frankfurter Loge«. – Inserat der Loge in der »Frankfurter Zeitung« vom 22. März 1914 (Nr. 81 [Drittes Morgenblatt]. S. 6).

Kraus, Karl: [Notizen.] In: Die Fackel. Jg. 15, Nr. 395/396/397 vom 28. März (Umschlag: März – April) 1914. S. 28. – »Der ›Türmer‹ ist also, wie man jetzt weiß, erhaben über den Verdacht, Else Lasker-Schüler für eine Dichterin zu halten.«

Kraus, Karl: [Notizen.] In: Die Fackel. Jg. 15, Nr. 395/396/397 vom 28. März (Umschlag: März – April) 1914. S. 32. – Hinweis auf eine Spende zugunsten Else Lasker-Schülers.

Kraus, Karl: [Notizen.] In: Die Fackel. Jg. 15, Nr. 395/396/397 vom 28. März (Umschlag: März – April) 1914. S. 46. – »Es gibt einen Peter Altenberg und es gibt eine Lasker-Schüler, Kräfte, die mit den Sonderbarkeiten, die der weibliche Zusatz bedingt, eben jenes Scheinmenschentum in der Literatur angeregt haben, das nur aus dem Minus schafft.«

Heim, Johannes: Rhythmus. E. L. S. gewidmet. [Glosse.] In: Neue Jugend. Eine Zeitschrift für moderne Kunst und jungen Geist (Berlin-Halensee). Jg. 1, H. 2 vom April 1914. S. 11.

Müller, Robert: Karl Kraus. In: Torpedo (Wien). Nr. 1 vom April 1914. S. 1–38. – S. 20: Hinweis auf Else Lasker-Schüler.

Die Aktion. Jg. 4, Nr. 17 vom 25. April 1914. Spalte 376. – Ankündigung: »8. Autorenabend der Aktion. Sonnabend, den 25. April, im Vortragssaal Austria, Potsdamer Straße 28. Programm: Else Lasker-Schüler: Neue Novellen. Jakob van Hoddis: Verse. Alfred Lichtenstein: Aus neuen Manuskripten. Adolf Knoblauch: Übertragungen aus William Blake. Mynona: Polare Grotesken.«

P. A.: Bei den Modernsten. Achter Autorenabend der »Aktion«. In: Berliner Volks-Zeitung. Jg. 62, Nr. 197 (Morgen-Ausgabe) vom 29. April 1914. – Zur Lesung am 25. April.

[Anonym:] Else Lasker-Schüler. In: Hamburgischer Correspondent. Jg. 184, Nr. 215 (Abend-Ausgabe) vom 29. April 1914, Beilage. S. 2 (»Kleines Feuilleton«). – Zur Lesung am 25. April.

kl.: Else Lasker-Schüler. In: Berliner Tageblatt. Jg. 43, Nr. 216 (Morgen-Ausgabe) vom 30. April 1914, 1. Beiblatt. – Zur Lesung am 25. April.

Dallago, Carl: Der Bildungsphilister als Geistesrichter. In: Der Brenner. Jg. 4, H. 16 vom 15. Mai 1914. S. 723–736. – Über Otto Ernst. S. 734 f. zum Streit um Else Lasker-Schülers Gedicht »Leise sagen«.

Die Aktion. Jg. 4, Nr. 20 vom 16. Mai 1914. Spalte 444. – Gedenkfeier für Johannes Holzmann: »Zum Gedächtnis Senna Hoys findet Sonnabend, den 16. Mai in Berlin eine öffentliche Versammlung statt, in der Else Lasker-Schüler und Franz Pfemfert sprechen werden. Das Lokal wird durch Anschlagssäulen noch bekannt gegeben.«

Frankfurter Zeitung und Handelsblatt. Jg. 58, Nr. 149 (Abendblatt) vom 30. Mai 1914. S. 2. – »Chronik der Künste«: »Im Vortrags- und Musiksaale der Deutschen Buchgewerbe-Halle auf der ›Bugra‹ wird, wie uns aus Leipzig berichtet wird, inmitten der großen Bücherausstellungen fortan regelmäßig lebendige Literaturpflege getrieben werden. Mit Vorlesungen aus ihren Werken sollen hier besonders jüngere oder noch abseits stehende Dichter zu Worte kommen. Else Lasker-Schüler, Paris von Gütersloh, Walter v. Molo, Alfred Richard Meyer, Elsa Asenijeff, Ulrich Steindorff und viele andere werden lesen.«

Archiv für Buchgewerbe (Leipzig). Jg. 1914, Bd. 51, H. 5 (»Ausstellungs-Sonderheft. Aus Anlaß der Eröffnung der Weltausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914«). S. 36. – »Literarische Veranstaltungen in der Bugra«: »Donnerstag, den 18. Juni veranstaltet Franz Pfemfert (Berlin) eine Vorlesung, bei der Else Lasker-Schüler und Papis [!] von Gütersloh mitwirken werden.«

* * *

20 Jahre Café des Westens. Erinnerungen vom Kurfürstendamm. Hg. von Ernst Pauly, Besitzer des Cafés des Westens. Berlin-Charlottenburg 1913/14. (Fotomechanischer Nachdruck: Café des Westens. Erinnerungen vom Kurfürstendamm. Mit einem Nachwort von Franz-Josef Weber [Randfiguren der Moderne. Hg. von Karl Riha und Franz-Josef Weber]. Hannover: Postskriptum, 1988.) – S. 52: »Zwei Kreise waren es, die im Café Grössenwahn die Krater heizten: ›Der Sturm‹ und ›Die Aktion‹. Beide Flaggen bedeuten Bewegung, Heftigkeit, Draufgängertum. […] Der ›Sturm‹ hat uns die Futuristen herangefegt; er half uns aber auch die Else Lasker-Schüler und den Kokoschka kennen zu lernen. Die ›Aktion‹ schenkte uns (von der Wohltat ihres Radikalismus still zu sein) manch erlebtes Gedicht.«

Berliner Adreßbuch 1914. Unter Benutzung amtlicher Quellen. Mit der Beigabe: Großer Verkehrs-Plan von Berlin und Vororten. Berlin: August Scherl Deutsche Adreßbuch-Gesellschaft [1914]. – Bd. 1. S. 1784: »Lasker-Schüler, Else, Dichterin, Grunewald, Humboldtstr. 13 T. Pfzb. 8071«.

1915

Senna Hoy [d. i. Johannes Holzmann]: Essay [1912]. In: Die Aktion. Jg. 5, Nr. 16/17 vom 17. April 1915. Spalte 193–199. – Über Else Lasker-Schüler.

Reinhart, Hugo: Café Größenwahn während des Krieges. In: Pester Lloyd (Budapest). Jg. 62, Nr. 124 (Morgenblatt) vom 5. Mai 1915. S. 1 f. (»Feuilleton«). – »[…] Als ich kurze Zeit darauf ins alte ›Café des Westens‹ in Berlin kam, fragte mich die immer noch jugendliche Else Lasker-Schüler, die dort nahezu ihre Wohnung hat, ob sie, wenn nun wirklich die Russen kämen, auch ihre Gedichte auf russisch schreiben müsse. […]«

[Reinhart, Hugo:] Café Größenwahn während des Krieges. In: Prager Tagblatt. Jg. 40, Nr. 127 (Morgen-Ausgabe) vom 8. Mai 1915. S. 7 (»Kleine Chronik«).

Berliner Tageblatt. Jg. 44, Nr. 633 (Abend-Ausgabe) vom 11. Dezember 1915. – »Aus der Kunstwelt«: »In den Räumen des Graphikverlages am Pariser Platz 7, sind jetzt neben den Modezeichnungen von C. F. Savary Handzeichnungen der Dichterin Else Lasker-Schüler ausgestellt.« – Ankündigung auch in: Berliner Börsen-Courier. Jg. 48, Nr. 580 (Abend-Ausgabe) vom 11. Dezember 1915. S. 7.

Stahl, Fritz: Berliner Ausstellungschronik. In: Berliner Tageblatt. Jg. 44, Nr. 647 (Morgen-Ausgabe) vom 19. Dezember 1915. – Unter anderem zur Ausstellung in den Berliner Räumen des Münchner Graphik-Verlags.

* * *

Berliner Adreßbuch 1915. Unter Benutzung amtlicher Quellen. Mit der Beigabe: Großer Verkehrs-Plan von Berlin und Vororten. Berlin: August Scherl Deutsche Adreßbuch-Gesellschaft [1915]. – Bd. 1. S. 1762: »Lasker-Schüler, Else, Dichterin, W 50, Nürnberger Str. 46 Pension Benecke«. Letzter Eintrag Else Lasker-Schülers in den Berliner Adressbüchern, die nur selbständige Mieter, aber keine Untermieter verzeichnen.

1916

St[össinger], F[elix]: Else Lasker-Schüler. In: Vossische Zeitung (Berlin). Nr. 38 (Abend-Ausgabe) vom 21. Januar 1916. – Zu einer Lesung in den Berliner Räumen des Münchner Graphik-Verlags.

Berliner Tageblatt. Jg. 45, Nr. 40 (Abend-Ausgabe) vom 22. Januar 1916. – »Aus der Kunstwelt«: »Die Ausstellung der Werke von Professor Bosselt, Else Lasker-Schüler und Savary im Graphikverlag wird am 26. Januar geschlossen.«

Stössinger, Felix: Zeichnungen einer Dichterin. In: Frankfurter Zeitung und Handelsblatt. Jg. 60, Nr. 25 (Zweites Morgenblatt) vom 26. Januar 1916. S. 1 f. – Zur Ausstellung in den Berliner Räumen des Münchner Graphik-Verlags.

Münchner Neueste Nachrichten. Jg. 69, Nr. 143 (Vorabend-Blatt) vom 19. März 1916. S. 2. – Ankündigung der Lesung Else Lasker-Schülers am 22. März im »Kunstsaal Steinicke«. Eine Anzeige der Buchhandlung erschien in der Ausgabe der »Münchner Neuesten Nachrichten« vom 20. März (Nr. 145 [Morgen-Blatt]. S. 4).

E.: Else Lasker-Schüler. In: Münchner Neueste Nachrichten. Jg. 69, Nr. 152 (Vorabend-Blatt) vom 24. März 1916. S. 2. – Zur Lesung am 22. März.

Ade, Hanns Christoph: Vortragsabend im Kunstsaal Steinicke. In: Allgemeine Zeitung (München). Jg. 119, Nr. 15 vom 8. April 1916. S. 195 (»Aus Vorträgen und Vereinen«). – Zur Lesung Else Lasker-Schülers am 22. März.

[Anonym:] Ausstellung im Folkwang-Museum. In: Westfälisches Tageblatt (Hagen). Jg. 53, Nr. 98 vom 27. April 1916. – Zur Ausstellung von Zeichnungen Else Lasker-Schülers im Hagener Folkwang Museum.

Edschmid, Kasimir: Der Bildhauer Fritz Huf. In: Die Rheinlande. Monatsschrift für deutsche Kunst und Dichtung. Jg. 16 (Bd. 26), H. 5 vom Mai 1916. S. 157–164. – S. 160: Erwähnung der von Fritz Huf geschaffenen Büste Else Lasker-Schülers.

Berliner Börsen-Courier. Jg. 48, Nr. 218 (Abend-Ausgabe) vom 10. Mai 1916, 1. Beilage. S. 7. – Ankündigung: »Neue Literarische Vortragsabende der Berliner Secession« unter künstlerischer Leitung von Felix Stössinger, erster Abend am 13. Mai mit Else Lasker-Schüler, Theodor Däubler und Albert Ehrenstein.

Berliner Tageblatt. Jg. 45, Nr. 239 (Abend-Ausgabe) vom 10. Mai 1916. – »Kleine Mitteilungen«: »Die neuen literarischen Vortragsabende der Berliner Sezession beginnen am 13. Mai. Aus eigenen Werken lesen Else Lasker-Schüler, Theodor Däubler und Albert Ehrenstein.«

Berliner Börsen-Zeitung. Jg. 61, Nr. 219 (Morgen-Ausgabe) vom 11. Mai 1916, 1. Beilage. S. 8. – »Die neuen Literarischen Vortragsabende der Berliner Sezession finden im Rahmen der Frühjahrs-Ausstellung unter künstlerischer Leitung von Felix Stössinger wochentags abends zu niedrigen Eintrittspreisen statt und sind moderner Dichtung gewidmet. Am ersten Abend, Sonnabend, 13. d. M., um ¾ 9 Uhr, lesen aus eigenen Werken Else Lasker-Schüler, Theodor Däubler und Albert Ehrenstein.«

E. K. S.: Dichterabend in der Berliner Sezession. In: Berliner Börsen-Courier. Jg. 48, Nr. 227 (Morgen-Ausgabe) vom 16. Mai 1916, Beilage. S. 6. – Zur Lesung am 13. Mai.

f. l.: Aus eigenen Werken. Vortragsabend der Berliner Sezession. In: Berliner Tageblatt. Jg. 45, Nr. 249 (Morgen-Ausgabe) vom 16. Mai 1916. – Zur Lesung am 13. Mai.

[Anonym:] Ein literarischer Vortragsabend in der Berliner Sezession. In: Wiener Allgemeine Zeitung (6 Uhr-Blatt). Nr. 11438 vom 26. Mai 1916. S. 3. – Zur Lesung am 13. Mai: Else Lasker-Schüler »dichtete ihre ›Hebräischen Balladen‹ und die ergreifenden Gedichte an die tote Mutter im mündlichen Vortrage neu«, sie las »mit der Stimme einer orientalischen Märchenerzählerin, die betroffen das ihr verliehene Wunder der Erzählergabe entdeckt«.

Hochdorf, Max: Aus einem seltsamen Kreise. In: Neue Zürcher Zeitung. Jg. 137, Nr. 1016 (Viertes Sonntagblatt) vom 25. Juni 1916. – Zum Kreis um Peter Baum: ausführliche Charakterisierung Else Lasker-Schülers.

Neue Kunst Hans Goltz. München / Briennerstraße 8 […]. XXX. Ausstellung. Vierte Gesamtausstellung. August – Oktober 1916. [Katalog.] – Digitalisat: Heidelberger historische Bestände – digital. – »Die neue Literatur«: »Vom August dieses Jahres ab werden in der Galerie NEUE KUNST / HANS GOLTZ / München, Briennerstr. Literaturvorträge stattfinden, für welche zunächst folgende Persönlichkeiten gewonnen sind: || THEODOR DÄUBLER | S. FRIEDLÄNDER (Mynona) | FERDINAND HARDEKOPF | ALBERT EHRENSTEIN | ELSE LASKER-SCHÜLER | JOHANNES R. BECHER | ALFRED WOLFFENSTEIN | HANS RICHTER || Es besteht die Absicht, in periodischen Cyclen die neue Literatur in München durch eigene Vorlesung der Schriftsteller bekannt zu machen.«

Neue Jugend. Monatsschrift (Berlin). Jg. 1, H. 9 vom September 1916. S. [186]. – Ankündigung: »Autorenabend der ›Neuen Jugend‹. Es werden im kommenden Herbst und Winter eine Anzahl Vortragsabende von den Autoren der ›Neuen Jugend‹ veranstaltet. Es sollen aus eigenen Arbeiten lesen: Theodor Däubler, Johannes R. Becher, Albert Ehrenstein, Georg Grosz, Else Lasker-Schüler, Ferdinand Hardekopf, Wieland Herzfelde usw., sowie namhafte Führer der Jugendbewegung, unter ihnen Gustav Landauer, Ernst Joël, Hans Blüher und einige Mitarbeiter des ›Anfangs‹ und des ›Aufbruchs‹. Die Abende werden in Berlin und in München stattfinden und von Wieland Herzfelde geleitet.«

Allgemeine Zeitung (München). Jg. 119, Nr. 38 vom 16. September 1916. S. III (»Vermischtes«). – »Abende für Neue Literatur. Dem ersten Autorenabend, den die Galerie Hans Goltz kürzlich veranstaltete und der einen vollen Erfolg hatte, folgt noch in diesem Monat die Fortsetzung. Am Freitag, den 22. ds. wird Else Lasker-Schüler aus ihren Werken vorlesen.«

Münchner Neueste Nachrichten. Jg. 69, Nr. 473 (Abend-Ausgabe) vom 16. September 1916. S. 3. – Ankündigung der Lesung Else Lasker-Schülers am 22. September im »Salon für Neue Kunst« Hans Goltz. Anzeigen erschienen in den »Münchner Neuesten Nachrichten« vom 18. September (Nr. 475 [Morgen-Ausgabe]. S. 6) und vom 20. September (Nr. 479 [Morgen-Ausgabe]. S. 6).

Münchner Neueste Nachrichten. Jg. 69, Nr. 480 (Abend-Ausgabe) vom 20. September 1916. S. 3. – Hinweis, dass die Lesung im »Salon für Neue Kunst« Hans Goltz auf den 26. September verschoben sei. Anzeigen erschienen in den »Münchner Neuesten Nachrichten« vom 25. September (Nr. 488 [Morgen-Ausgabe]. S. 4) und vom 26. September (Nr. 490 [Morgen-Ausgabe]. S. 6).

Allgemeine Zeitung (München). Jg. 119, Nr. 39 vom 24. September 1916. S. III (»Vermischtes«). – Hinweis, dass die Lesung im »Kunstsalon Neue Kunst« Hans Goltz auf den 26. September verschoben sei.

Münchner Neueste Nachrichten. Jg. 69, Nr. 490 (Morgen-Ausgabe) vom 26. September 1916. S. 3 (»Literatur und Kunst«). – »Kleine Mitteilungen«: »Der zweite der Abende für Neue Literatur im Kunstsalon Hans Goltz, Briennerstraße 8, an dem Else Lasker-Schüler aus ihren Dichtungen vorliest, beginnt pünktlich abends 8 Uhr.«

E.: Else Lasker-Schüler. In: Münchner Neueste Nachrichten. Jg. 69, Nr. 493 (Abend-Ausgabe) vom 27. September 1916. S. 3. – Zur Lesung am 26. September.

Münchner Neueste Nachrichten. Jg. 69, Nr. 495 (Abend-Ausgabe) vom 28. September 1916. S. 3 (»Bildende Kunst«). – Hinweis, dass im »Salon Neue Kunst« Hans Goltz Zeichnungen Else Lasker-Schülers »für kurze Zeit ausgestellt« seien.

C. M.: Der zweite Abend im Kunstsalon Goltz: Else Lasker-Schüler. In: Allgemeine Zeitung (München). Jg. 119, Nr. 41 vom 8. Oktober 1916. S. 485 (»Aus Vorträgen und Vereinen«). – Zur Lesung am 26. September.

Schmidtbonn, Wilhelm: Siehe, eine Dichterin! In: Berliner Tageblatt. Jg. 45, Nr. 529 (Morgen-Ausgabe) vom 15. Oktober 1916, 2. Beiblatt.

Münchner Neueste Nachrichten. Jg. 69, Nr. 534 (Abend-Ausgabe) vom 19. Oktober 1916. S. 2. – Ankündigung einer Lesung Else Lasker-Schülers am 23. Oktober im »Musiksaal Alfred Schmid Nachf.« – Auch in: Münchner Neueste Nachrichten. Jg. 69, Nr. 540 (Morgen-Ausgabe) vom 23. Oktober 1916. S. 2.

Münchner Neueste Nachrichten. Jg. 69, Nr. 580 (Morgen-Ausgabe) vom 14. November 1916. S. 3. – Ankündigung des »Fünften Autorenabends der ›Neuen Jugend‹« am 17. November, an dem unter anderem Else Lasker-Schüler las. Eine weitere Ankündigung erschien in den »Münchner Neuesten Nachrichten« vom 17. November (Nr. 587 [Abend-Ausgabe]. S. 3).

v. H.: Vortragsabend. In: Münchner Neueste Nachrichten. Jg. 69, Nr. 589 (Abend-Ausgabe) vom 18. November 1916. S. 3. – Bericht über den »Bunten Abend« der Münchner Galerie Hans Goltz am 17. November »in den Prinzensälen des Café Luitpold«. Es lasen Johannes R. Becher, Theodor Däubler, Else Lasker-Schüler und George Grosz; Ado von Bernt trug Gedichte von Wieland Herzfelde vor.

M.: Bunter Abend für Neue Literatur. In: Allgemeine Zeitung (München). Jg. 119, Nr. 49 vom 3. Dezember 1916. S. 558 (»Aus Vorträgen und Vereinen«). – Zur Lesung Else Lasker-Schülers am 17. November.

Gumppenberg, Hanns von: Jüxender Jux im Styx. Nach Else Lasker-Schüler. In: Jugend (München). Jg. 21, H. 51 vom 15. Dezember 1916. S. 1077. – Gedicht.

* * *

Der Almanach der Neuen Jugend auf das Jahr 1917. Hg. von Heinz Barger. Berlin: Verlag Neue Jugend [1916]. S. [185]. – »Zweiter Autorenabend der ›Neuen Jugend‹, Berlin, 22. September 1916, im Graphischen Kabinett Neumann, Kurfürstendamm 232 / Es lasen: Johannes R. Becher, Else Lasker-Schüler, Theodor Däubler, Wieland Herzfelde, George Grosz. // […] // Fünfter Autorenabend der ›Neuen Jugend‹, München, 17. November 1916, im Prinzensaal, Briennerstraße / Es lasen: Theodor Däubler, Johannes R. Becher, Else Lasker-Schüler, George Grosz, Wieland Herzfelde (durch Ado von Bernt), Franz Held (durch Ado von Bernt).«

Hille, Peter: Gesammelte Werke. Hg. von seinen Freunden. Eingeleitet von Julius Hart. Zweite veränderte Ausgabe mit zwölf Bildern. Berlin: Schuster & Loeffler, 1916. – S. 446 f.: »Else Lasker-Schüler«.

1917

Neue Jugend. Monatsschrift (Berlin). Jg. 1, H. 11/12 von Februar/März 1917. S. 245. – »Der fünfte Autorenabend der ›Neuen Jugend‹ fand am 17. November 1916 in München in den Prinzensälen des Café ›Luitpold‹ statt. Der Kunstsalon Goltz leitete den Abend. Es lasen aus ihren Dichtungen: Theodor Däubler, Else Lasker-Schüler und George Grosz. Ado von Bernt trug Gedichte von Wieland Herzfelde vor. // Der sechste Autorenabend der ›Neuen Jugend‹ fand am 7. Dezember in Mannheim in der ›Kunsthalle‹ statt. Es lasen Theodor Däubler, Else Lasker-Schüler und George Grosz; für Wieland Herzfelde las Theodor Däubler. / Wir danken Herrn S. Falk, Mannheim, herzlichst für das Zustandekommen dieses Abends.«

Moerner, Gerhard: Die Romantik der Lasker-Schüler. In: Hamburgischer Correspondent. Jg. 187, Nr. 63 (Morgen-Ausgabe) vom 4. Februar 1917, [Beilage:] Zeitung für Literatur, Kunst und Wissenschaft. Jg. 40, Nr. 3. S. 10 f.

Berliner Tageblatt. Jg. 46, Nr. 148 (Morgen-Ausgabe) vom 22. März 1917. – »In die Sezession lud Else Lasker-Schüler zu einer Gedenkfeier für den gefallenen Dichter Hans Ehrenbaum-Degele. Sie widmete ihm die Wärme einer liebevollen Rede und las einige ihrer Liebeslieder, die der tote Freund besonders gepriesen hat.« Die Veranstaltung hatte am 20. März stattgefunden.

Gi.: Gedächtnisabend: Hans Ehrenbaum-Degele. In: Berliner Börsen-Courier. Jg. 49, Nr. 137 (Abend-Ausgabe) vom 22. März 1917, 1. Beilage. S. 7. – Zur Gedenkfeier am 20. März.

Kraus, Karl: [Notizen.] In: Die Fackel. Jg. 19, Nr. 454/455/456 vom 1. April 1917. S. 37. – »Daß der ›gesunde Menschenverstand‹ kein Richter über die Lyrik ist, schließt den Wunsch nicht aus, seinem Henkeramt getrost und gern solche Sorte auszuliefern, die eben die Schuld trägt an jenen rationalistischen Übergriffen, durch welche der größte Lyriker des heutigen Deutschland, die Lasker-Schüler, gequält wird.«

Vorwärts (Berlin). Jg. 34, Nr. 133 vom 16. Mai 1917, [Beilage:] Unterhaltungsblatt. – Ankündigung einer Lesung Else Lasker-Schülers am 18. Mai im Berliner Architektenhaus. – Ankündigung auch in: Berliner Börsen-Courier. Jg. 49, Nr. 227 (Abend-Ausgabe) vom 16. Mai 1917, 1. Beilage. S. 7.

[Anonym:] Else Lasker-Schüler. In: Berliner Tageblatt. Jg. 46, Nr. 254 (Morgen-Ausgabe) vom 20. Mai 1917, 2. Beiblatt. – Zur Lesung am 18. Mai.

T. D.: Vorlesung Else Lasker-Schüler. In: Berliner Börsen-Courier. Jg. 49, Nr. 232 (Morgen-Ausgabe) vom 20. Mai 1917, 1. Beilage. S. 6. – Zur Lesung am 18. Mai.

Stückgold, St[anislas]: Else Lasker-Schüler. [Porträt.] In: Das Kunstblatt (Weimar). Jg. 1, H. 8 vom August 1917. S. 255. – Aus »Das Reich« vom Juli 1917.

Ullmann, Ludwig: Ein Stück Erinnerung … In: Neues Wiener Journal. Jg. 25, Nr. 8573 vom 12. September 1917. S. 3 f. – »[…] und Else Lasker-Schüler sang mehr als sie sprach, ihre klingenden, schwebenden, dämmerleichten Verse.«

Bahr, Hermann: Tagebuch. In: Neues Wiener Journal. Jg. 25, Nr. 8577 vom 16. September 1917. S. 5. – »[…] der Lasker-Schüler, der einzigen heute, die vielleicht den reinen Lorbeer unserer Handel-Mazzetti sachte zu berühren in ihrer holden Herzenseinfalt würdig ist […]«. – Karl Kraus zitiert Hermann Bahr in der »Fackel« vom 9. Oktober 1917 (Jg. 19, Nr. 462–471. S. 90 [»Notizen«]).

Berliner Börsen-Zeitung. Jg. 63, Nr. 439 (Morgen-Ausgabe) vom 19. September 1917 (»Kunst und Wissenschaft«). – »Freie literarisch-künstlerische Gesellschaft« Darmstadt, Programm Winter 1917/18, unter anderem ein Autorenabend mit Else Lasker-Schüler.

[Anonym:] Else Lasker-Schüler. In: Kölnische Zeitung. Nr. 915 (Abend-Ausgabe) vom 24. September 1917 (»Öffentliche Vorträge«). – Else Lasker-Schüler hatte am 22. September in Köln »in einem Sälchen des Hotels Großer Kurfürst« vor einem Kreis »von etwa 30 Hörern« gelesen: »Daß der Platz mit zwanzig Mark erworben werden mußte, gab der – übrigens durchaus ernst-literarischen – Veranstaltung einen Anstrich des Snobistischen, vor allem, weil der vortragenden Persönlichkeit das Merkmal des Sensationellen aufgeprägt wurde.«

Greiner, Leo: Else Lasker-Schüler. In: Die Schaubühne (Charlottenburg). Jg. 13, Bd. 2, Nr. 50 vom 13. Dezember 1917. S. 561–564.

Greiner, Leo: Else Lasker-Schüler. In: Berliner Börsen-Courier. Jg. 50, Nr. 582 (Morgen-Ausgabe) vom 13. Dezember 1917, Beilage. S. 5. – Aus der »Schaubühne« übernommen.

Züricher Post und Handelszeitung. Jg. 39, Nr. 594 (Abend-Ausgabe) vom 18. Dezember 1917, 2. Blatt. – Ankündigung einer Lesung Else Lasker-Schülers am 19. Dezember im Zürcher Schwurgerichtssaal. In der Ankündigung zitiert ist das Gedicht »Die Liebe« (»Es rauscht durch unseren Schlaf«) aus »Die gesammelten Gedichte«.

k. [d. i. Eduard Korrodi]: Lasker-Schüler-Abend. In: Neue Zürcher Zeitung. Jg. 138, Nr. 2382 (Erstes Morgenblatt) vom 19. Dezember 1917 (»Lokales«). – Ankündigung der Lesung am 19. Dezember. In einer Anzeige in der »Neuen Zürcher Zeitung« vom 18. Dezember (Nr. 2380 [Erstes Abendblatt]) ist vermerkt: »Kartenvorverkauf in der Kunsthandlung Corray, Kirchgasse.«

K[orrodi], E[duard]: Else Lasker-Schüler als Vorleserin. In: Neue Zürcher Zeitung. Jg. 138, Nr. 2399 (Zweites Mittagblatt) vom 21. Dezember 1917. – Zur Lesung am 19. Dezember: Else Lasker-Schüler »las Mittwoch abend im Schwurgerichtssaal Gedichte, wie es nur eine schöpferische Frau vermag. […] Man war ergriffen, wie diese seltsame Frau die Harfe Davids an sich riß, wie diese Stimme in einer Höhe anhob, die uns zuerst mißfiel, bis sie uns aus der Nüchternheit zu sich emporriß; eine Stimme, die alles sein kann: eine Scherbe, wenn es den Jammer der Stiefmutter Erde zu bestöhnen galt; Posaune von Jericho, wenn sie die Propheten aus den Jahrtausenden heraufbeschwor. […] Wer sie sah, mit den schwarzen Strähnen und dem lodernden Blick aus dem Alten Testament, begriff daß das Judäerblut sie in Wallung brachte, als sie die Herrlichkeit ihrer ›Hebräischen Balladen‹ mit ganzer Hingabe erlebte. […].«

St. [d. i. Salomon David Steinberg]: Else Lasker-Schüler. In: Züricher Post und Handelszeitung. Jg. 39, Nr. 600 (Abend-Ausgabe) vom 21. Dezember 1917, 2. Blatt. – Zur Lesung am 19. Dezember. Steinberg leitet seine Besprechung des Abends mit einer ausführlichen Charakterisierung Else Lasker-Schülers ein: »Sie ist Deborah und Mirjam. Sie wirft die Arme empor und tanzt singend über die Erde. Und wo ihr Fuß hintritt, wachsen Blumen auf; langstielige, mit großen Blüten wie traurige Kinderaugen; und wenn sie dann mit zitternden Händen kosend über ihre bunte Pracht dahingleitet, dann regen sich die Blätter und fliegen wie fremdländische Schmetterlinge und jubelnde Vögel in die blaue Unendlichkeit des Himmels hinein. Und sie selbst, die verzückte Dichterin, schwebt empor; die runde Erde wird kleiner und kleiner – zuletzt ist sie gar nicht mehr da; nur Farben und Töne rauschen in geheimnisvoller Harmonie zusammen. Alles Körperliche löst sich auf. Die Menschen werden tropische Pflanzen, in denen eine Kristallseele singt; über allem aber wächst und wächst ein rotes Herz; es dehnt sich endlos im Raum; zuletzt legt es sich wie ein rotleuchtender Rahmen um die ganze Welt. Das ist das Herz der Dichterin Else Lasker-Schüler; das ist die Welt, die ihr Herz in sich schließt.«

Edschmid, Kasimir: Bücher. In: Frankfurter Zeitung und Handelsblatt. Jg. 62, Nr. 358 (Erstes Morgenblatt) vom 28. Dezember 1917. S. 1. – Erwähnung Else Lasker-Schülers.

1918

Schwarz, Fritz: Schriftstellerkolonien. VII. Zürich. In: Das literarische Echo. Jg. 20, H. 11 vom 1. März 1918. Spalte 629–635. – Spalte 634 über Else Lasker-Schüler als Gast des Cafés »Terrasse« in Zürich.

[Anonym:] Ehrengaben des »Jungen Deutschland«. In: Berliner Tageblatt. Jg. 47, Nr. 112 (Morgen-Ausgabe) vom 2. März 1918. – Zur Ehrengabe der Gesellschaft »Das junge Deutschland« für Else Lasker-Schüler.

Vossische Zeitung (Berlin). Nr.112 (Morgen-Ausgabe) vom 2. März 1918. – »Aus den Theatern«: zur Ehrengabe der Gesellschaft »Das junge Deutschland« für Else Lasker-Schüler.

[Anonym:] Ehrengaben des »Jungen Deutschland«. In: Neue Zürcher Zeitung. Jg. 139, Nr. 309 (Zweites Morgenblatt) vom 5. März 1918 (»Kleine Chronik«). – Zur Ehrengabe der Gesellschaft »Das junge Deutschland« für Else Lasker-Schüler.

Neueste Morgenzeitung (Innsbruck). Jg. 6, Folge 68 vom 9. März 1918. S. 4. – »Kunst und Wissenschaft«: zur Ehrengabe der Gesellschaft »Das junge Deutschland« für Else Lasker-Schüler.

k. [d. i. Eduard Korrodi]: Vorlesung Lasker-Schülers. In: Neue Zürcher Zeitung. Jg. 139, Nr. 361 (Erstes Mittagblatt) vom 15. März 1918 (»Lokales«). – Ankündigung der Lesung Else Lasker-Schülers am 15. März im Zürcher Schwurgerichtssaal. – Anzeigen: Neue Zürcher Zeitung. Jg. 139, Nr. 342 (Erstes Morgenblatt) vom 12. März 1918 und Nr. 355 (Erstes Mittagblatt) vom 14. März 1918.

Btr.: Vorlesung Else Lasker-Schüler. In: Neue Zürcher Zeitung. Jg. 139, Nr. 372 (Erstes Morgenblatt) vom 18. März 1918 (»Kleine Chronik«). – Zur Lesung am 15. März: »Sind Dichter wirklich die schlechtesten Interpreten ihrer eigenen Werke? Else Lasker-Schüler gab für sich Freitag abend zum zweitenmal die energisch verneinende Antwort. Sie öffnete den Mund, und ihre Dichtung begann zu leben. […] Die Welt, die sie im nüchternen Schwurgerichtssaal erstehen ließ, war aus diesem Herzen herausgeholt: bunt und farbig spielend, mit viel Gold und Silber und rotem Blut darin. […] Mit ihrer hohen und hellen Stimme beschwor sie Abraham aus seiner urfernen Zeit; Jonathan und David, Saul, Esther erweckte sie aus dem Moder ihrer Gräber zur dichterisch potenzierten Reinkarnation.«

Tagger, Theodor [Pseudonym: Ferdinand Bruckner]: Gott betet. In: Der Anbruch (Wien). Jg. 1, H. 5 vom 17. April 1918. S. 6. – Über »Gott betet« von Mechtilde Lichnowskys. Darin heißt es: »E. Lasker-Schüler aber ist schon Mutter, den hilflosen Schönheiten des Lebens mütterlich beschirmend zugewandt. Vom Pathos der Verkünderin umstrahlt, tritt M. Lichnowsky an ihre Seite, nicht mehr beschirmend und ängstlich, sondern ernst und mit den Waffen in der Hand. Und während noch die Mutter betet, lässt schon die junge Schwester Gott oben das Gebet, und kommt ins Tal mit Händen, die nicht zögern werden.«

K. E.: Kunst in Darmstadt. In: Frankfurter Zeitung und Handelsblatt. Jg. 62, Nr. 113 (Abendblatt) vom 24. April 1918. S. 1. – »Freie literarisch-künstlerische Gesellschaft« Darmstadt, zum Programm Winter 1917/18: »Die Dichterin Else Lasker-Schüler wird noch lesen.«

Reiß, Leo: Offener Brief der Redaktion an Alfred Bach. In: Der Mensch (Brünn). Jg. 1, H. 6/7 von Juni/Juli 1918. S. 94 f. – Hinweis auf die Lyrik Else Lasker-Schülers: »Was uns Jungen die alte Beschaulichkeit hinterlassen, ist wenig und alles: der Rhythmus. Er tritt für die fehlende Musik der Laute ein, deren Zauberreiz sich uns heute nur noch in den schönsten Gedichten der Else Lasker-Schüler, Albert Ehrensteins und nur noch weniger anderer offenbart.«

Pedroso, Manuel: Pfemfert. In: España. Semanario de la vida nacional (Madrid). Jg. 4, Nr. 176 vom 22. August 1918. S. 12 f. – Hinweis auf Else Lasker-Schülers Mitarbeit an der »Aktion«.

Graetzer, Franz: Else Lasker-Schülers lyrisches Werk. In: Die Literarische Gesellschaft (Hamburg). Jg. 4 (1918), H. 9. S. 288–292.

Fischer, Max: Else Lasker-Schüler. In: Das literarische Echo. Jg. 21, H. 1 vom 1. Oktober 1918. Spalte 9–13.

Graetzer, Franz: Else Lasker-Schülers lyrisches Werk. In: Die Pyramide. Wochenschrift zum Karlsruher Tagblatt. Nr. 41 vom 13. Oktober 1918. S. 162 f.

Kraus, Karl: Ich und das Ichbin. In: Die Fackel. Jg. 20, Nr. 484–498 vom 15. Oktober 1918. S. 93–114. – S. 103: Hinweis auf Else Lasker-Schüler und Franz Werfel.

Wiener, Meïr: Else Lasker-Schüler. In: Jerubbaal. Eine Zeitschrift der jüdischen Jugend (Berlin und Wien). Jg. 1, H. 8/9 von November/Dezember 1918. S. 293–302. – Zur Lyrik Else Lasker-Schülers.

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Vom deutschen Wandern. 31 großseitige Federzeichnungen und ein Titelbild von Friedrich Preuß. Siegen: Montanusverlag, 1918. – Friedrich Preuß illustrierte die zweite Strophe von Else Lasker-Schülers Gedicht »Wir beide« (Text auf der gegenüberliegenden Seite abgedruckt): »Und uns gehört das ganze bunte Leben, / Das blaue große Bilderbuch mit Sternen, / Mit Wolkentieren, die sich jagen in den Fernen / Und hei! die Kreiselwinde, die uns drehn und heben!«

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