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Else Lasker-Schüler an Emil Raas
Zürich, Freitag, 11. Dezember 1936

Emil Raas
[1]

[1][2a][2b]

11. Dez. 36

Lieber Mill

Schnell paar Worte. Enorm bin ich hin und her getrieben – auch wegen Buchkorrektur. Immer eingelad. von Rieser – sind furchtbar lieb zu mir. Mill, mich aber erfüllt die Angelegenheit D. Fr. in Chur so sehr. Gestern unter uns, sandte ich wunderbarem Dr. Curty Depesche, er soll D. Fr. sagen die Engel bitten im Himmel für ihn. Eben Brief an Curty, der mich sehr versteht; habe unglaubliche Lüge erfahren. Man glaubt (unter uns), es gehe nicht unter 14 Jahren Zuchthaus ab. Was sagen Sie! Soll man nicht verrückt werden! Ist denn hier kein Herz?

[2a] [gestr.:] 11. Dez. 36 Verzeiht!

Das arme Geschöpf, daß für die Ehre kämpfte der Juden. Und wenn ich verhaftet worden wäre, ich richte mich nach dem Weg [das W als Herz] der Seele. Ich grüße Sie schnell, Mill.

Ich verrate Ihnen – man sagt jetzt hier Zeitung D. F. sei ein Feigling, da er sich nicht erschoß. Ich schrieb Dr. Curty, (damit er davon spricht) daß sich im Urwald auch nicht der Jäger erschießt, der eine Natter tötet und hier auch nicht der Jäger, der eine unschuldige Gemse tötet. Ich möchte Sello verteidigte, aber Dr. Curty großartig klar und warm und schon sehr erfahren und künstlerisch. Dort zu ihm gehörten Sie. Hat Dr. Gafner geläutet? In aller Eile. Tino nannte mich St. Petron. (Hille)

[2b] [Davidstern] Habe ich Dr. Curty gezeichnet.