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Else Lasker-Schüler an Emil Raas
Ascona, Samstag, 31. August 1935

Emil Raas
[1]

[1][2]

31. VIII 35.

Verehrter Mill.

Der Erik ein Gentleman und allerallerbester Mensch ist nach Bern gereist, seiner Braut die hier war, nachgereist, ihr nochmals Lebewohl zu sagen. Er ist so warm und war so traurig über ihre Abreise. Nun weiß er, nie nannte ich Ihren Namen, Ihren Namen und möchte Sie grüßen von – Ascona, von unserer Teufelsinsel. Ich bekam Ihren Brief vor 4 Wochen, [das W als Herz] aber ich konnte nicht schreiben, wie Sie auch wissen, auch warum. Ich bin doch immerhin, in Berlin am Intensivensten, [2] der Prinz von Theben [Mondsichel mit Stern] bei aller – »Bescheidenheit«. Ich habe solche Enttäuschung in Bern erlebt, daß Sie Sich doch erinnern müssen, als mein [Herz] brach auf dem – – – Corinthen-Platz. Spießer störten mich weniger, da ich sie nur – gezeigt – sehe, sonst übersehe ich sie. Sie wußten, daß ich zwei Jahre verfolgt, wund und trostlos war; ich wollte von Ihnen keine Phylosophie noch Sie ausnutzen. Tat mir schrecklich leid, daß Ihr Tanz an den Abenden und Liebesaventüren Doppeltüren – Sie leer nach Hause gehen ließen. Seien Sie nett zu Erik.

[1] Herrlicher Mensch ist er. Münchner, den ich Jahre kenne. Er ruft an.