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Else Lasker-Schüler an Emil Raas
Zürich, Dienstag oder Mittwoch, 20. oder 21. Dezember 1938

Emil Raas
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20 oder 21. Dz. 38

Lieber Mill

Wie Sie auch vor haben, ich denke an vorriges Weihnachten. Ich bitte Sie herzlich und unbedingt, mir nicht, Sie noch Renée mir das Geringste zu schicken. Ich müßte es retournieren oder was noch schwieriger, mich revanchieren. Wir können das alle nicht. [2] Also – ich würde sonst Schulden machen und das wollen Sie doch nicht? Weihnachtabend bin ich bei Schindlers mit Koblers eingeladen, also nicht allein – trotzdem ich Weihn. gern allein. Ich werde sicher morgen Ausweis erhalten. Denken Sie von Bern war ein [3] Beamter, gewiß von einem Privatmenschen so interessiert, anzufragen hier Herrn Schneider: Casper Eschenhaus, ob ich doch im anderen Jahr geboren, denn im Lexicon stände es anders angegeben. Also sahen Menschen im Lexicon nach. Haben Sie eine Ahnung wer? Doch eine Taktlosigkeit I. Ranges

[4] Von der Erbschaft wissen hier unbegreiflich so viele, und glauben, ich suche Compagnon. Bitte nicht falsch verstehen, aber man muß mal diese albernen größenwahnsinnige Leute ermitteln.

[gestrichene Notizen] Verzeiht ich nahm diesen schon beschriebenen Bogen

[5] Bin schrecklich fleißig am Artikel, bin müde und so unruhig. Eben bekam ich Brief von Monte Carlo? Jemand will mir größeren Brief schreiben, glaube »Münz« – senden. Meine Gedichte haben Furore in Paris gemacht. Alles Gute. Job schrieb so reizend aus Feldmeilen.

Alles Schöne Ihnen, Renée und Ihrem verehrten Papa Weihnachten. (Wie wird es in der Welt? Sehr gespannt!

Jussuf

Noch einmal: Sie stürzten mich in Schulden –