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[135] Else Lasker-Schüler an Emil Raas
Zürich, Samstag, 7. November 1936 (1)

Emil Raas

7. Nov. 36

Lieber Mill

Ich schreibe ganz schnell, da ich wieder liegen muß auf meinem Diwan. Bringe auch den Brief gegenüber zur Post. Hole mir Brot und Obst und Eier. Hier mir zu teuer. Ich kann nur erzählen was eigentlich vorgefallen. Ein so lieber Liftjunge und dabei kleiner Portier bin ich allergrößten Dank schuldig. Ich werde, da sein ganzer Wunsch Marine ist, an Duce schreiben, er muß sorgen, daß er ihn in die Marineschule schiebt. Er wird es tun, wie ich ihn lobe. Ich grüße Sie viele viele viele Male. Vielleicht liegt ein Brief von Ihnen Post?

Ich fragte so albern (?) Telephon. ob Sie noch Kopfweh haben? Weil Sie mich mancherlei fragten.

Anmerkungen

Quelle: The National Library of Israel, Jerusalem, Emil Raas Collection (Arc. 4* 1821 01 32). Druck: Else Lasker-Schüler, Werke und Briefe. Kritische Ausgabe. Im Auftrag des Franz Rosenzweig-Zentrums der Hebräischen Universität Jerusalem, der Bergischen Universität Wuppertal und des Deutschen Literaturarchivs Marbach am Neckar hg. von Andreas B. Kilcher [ab Bd. 9], Norbert Oellers, Heinz Rölleke und Itta Shedletzky. Bd. 9: Briefe. 1933–1936, bearbeitet von Karl Jürgen Skrodzki, Frankfurt am Main: Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 2008, S. 422.