[162] Else Lasker-Schüler an Emil Raas
Zürich, Samstag, 20. März 1937 (2)

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II. Brief
Von den drei Briefen Marken retour 1,20 (?) morgen in Marken
Lieber Mill
Es ist ja so wichtig, da ich dann nicht wieder total verarmt nach Jerusalem komme. Ich könnte dann in Alexandrie ruhig im Schiff bleiben, brauchte nicht aussteigen. Sonst muß ich aussteigen Messica anbetteln. Sie haben ja keine Ahnung von wirklichem Hundeleben. Wenn die Luxusexemplare in Händen der Leute, werden die sofort bezahlen. Und ich bekomme von jedem Buch 20 Frc. Herr Oprecht 30. Von den ersten 50 – [2] Es sind wie er und Sie sagen, schon 53 hier verkauft und in London 10. Ich hab dann mich wieder aufzubauen und kann ruhig die Zeit was abwarten. In Jerusalem lauter Vorträge und in den Colonien wenn jetzt möglich bei den Aufständen. Ich würde trotzdem hinfahren, da unser Land und mit den Colonisten mein Schicksal teilen. Dann seh ich durch Rektor Prof. Hugo Bergmann mein Freund aus Prag, meine Bilder zu verkaufen Tel-Aviv. Museum, auch die im Buch. Waren bei meinem Vortrag ausgestellt. Aber da auch die Worte von Dr Korrodi zu spät – war es im Grunde leer aber erstklassige Zuhörer
Anmerkungen
Quelle: The National Library of Israel, Jerusalem, Emil Raas Collection (Arc. 4* 1821 01 36). Druck: Else Lasker-Schüler, Werke und Briefe. Kritische Ausgabe. Im Auftrag des Franz Rosenzweig-Zentrums der Hebräischen Universität Jerusalem, der Bergischen Universität Wuppertal und des Deutschen Literaturarchivs Marbach am Neckar hg. von Andreas B. Kilcher [ab Bd. 9], Norbert Oellers, Heinz Rölleke und Itta Shedletzky. Bd. 10: Briefe. 1937–1940, bearbeitet von Karl Jürgen Skrodzki und Andreas B. Kilcher, Frankfurt am Main: Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 2009, S. 32 f.