[34] Else Lasker-Schüler an Emil Raas
Zürich, Dienstag, 31. Juli 1934

31. VII 34
[Blume auf aufgeklebtem Rand eines Briefmarkenbogens]
Lieber Mill Raas.
Sie haben mir so lieb geschrieben. Auch im Telephon zu mir gesprochen. Ich hab mich gefreut. Ich ging dann, von der Post kommend im Glockenhofhospiz sofort schlafen und träumte von den Sternen. Nun möchte ich, Sie sollten ungestört sein, ganz ungestört. Das dachte ich ja – im kühlen Grunde (Mühlenrad) auch. Dazu sende ich Ihnen das Glückskäferchen, es stand hinter dem Schaufenster und winkte. Da kaufte ich es für Sie, denn es möchte mindestens in die dunkelgrünen Kastanienbäume – sehen.
Ihre Abigail.
(»B.« wird in Asien wie »w« ausgesprochen)
Anmerkungen
Quelle: The National Library of Israel, Jerusalem, Emil Raas Collection (Arc. 4* 1821 01 10). Druck: Else Lasker-Schüler, Werke und Briefe. Kritische Ausgabe. Im Auftrag des Franz Rosenzweig-Zentrums der Hebräischen Universität Jerusalem, der Bergischen Universität Wuppertal und des Deutschen Literaturarchivs Marbach am Neckar hg. von Andreas B. Kilcher [ab Bd. 9], Norbert Oellers, Heinz Rölleke und Itta Shedletzky. Bd. 9: Briefe. 1933–1936, bearbeitet von Karl Jürgen Skrodzki, Frankfurt am Main: Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 2008, S. 138.