[209] Else Lasker-Schüler an Emil Raas
Zürich, Samstag, 2. Juli 1938 (1)


Herrn Fürsprech
Emil Raas
Bern [von fremder Hand:] 17
Balmweg 7.
2. Juli 38
Verehrter Herr Fürsprech
Ich habe nun drei opérationen durchgemacht, seitdem Sie hier gewesen. Gleich ¼ nach 11 Uhr letzte. Mein Herz davon schwach. Ich bitte Sie, falls mir was passiert mit Rechtsanwalt Dr. Heinz Kahn: Elberfeld-Wuppertal Schlieperstr. 15 sich zu verständigen. Mein letzter Brief liegt in meinem Schrank hier. Herr Münch mein Wirt Hotel – (entre nous) möchte weiter alles verwahren – bitte unter uns. bis Zeit geeignet zur Ordnung.
Bitte nicht in mein Hotel anklingeln.
(Untergebracht dort.)
Weiter möge es Ihnen gut gehn. Else Lasker-Schüler
Armoperation
Anmerkungen
Poststempel: Zürich, 2. 7. 38.
Quelle: The National Library of Israel, Jerusalem, Emil Raas Collection (Arc. 4* 1821 01 49). Druck: Else Lasker-Schüler, Werke und Briefe. Kritische Ausgabe. Im Auftrag des Franz Rosenzweig-Zentrums der Hebräischen Universität Jerusalem, der Bergischen Universität Wuppertal und des Deutschen Literaturarchivs Marbach am Neckar hg. von Andreas B. Kilcher [ab Bd. 9], Norbert Oellers, Heinz Rölleke und Itta Shedletzky. Bd. 10: Briefe. 1937–1940, bearbeitet von Karl Jürgen Skrodzki und Andreas B. Kilcher, Frankfurt am Main: Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 2009, S. 149.