[149] Else Lasker-Schüler an Emil Raas
Zürich, Mitte Februar (?) 1937

Lieber Mill
Den inl. Brief schrieb ich, kaum waren Sie auf der Bahn.
Ich danke Renée nochmals für die liebe Karte damals vom Ausflug auf dem Berg. bei Bern. Ich teleph. jetzt Theater an wann sie wieder spielen? Ich hörte von einem arischen Oberregierungsrat, der hier zu Besuch – es daure nicht mehr lang im 30. Reich.
Alles Gute Abigail
Das spricht man in Jerusalem Awigail aus: So nannten sie mich.
Machen Sie Sich doch keine Sorgen. Ich sprang doch stets über Gefels.
[Blumenstrauß auf einem kleinen Stück Papier, mit dem ein Tintenklecks überklebt ist] Verzeiht das Pult Post kleckste
Anmerkungen
Quelle: The National Library of Israel, Jerusalem, Emil Raas Collection (Arc. 4* 1821 01 11). Druck: Else Lasker-Schüler, Werke und Briefe. Kritische Ausgabe. Im Auftrag des Franz Rosenzweig-Zentrums der Hebräischen Universität Jerusalem, der Bergischen Universität Wuppertal und des Deutschen Literaturarchivs Marbach am Neckar hg. von Andreas B. Kilcher [ab Bd. 9], Norbert Oellers, Heinz Rölleke und Itta Shedletzky. Bd. 10: Briefe. 1937–1940, bearbeitet von Karl Jürgen Skrodzki und Andreas B. Kilcher, Frankfurt am Main: Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 2009, S. 15.