[89] Else Lasker-Schüler an Emil Raas
Ascona, Montag, 30. März 1936


Herrn Fürsprech
Emil Raas
Bern
Balmweg 7.
30. III 36.
Noch immer durch Überanstrengung Arm in Binde und Salbe. Pardon Blei
Ich freue mich, daß ich die einzige Salbe von Zürich mitnahm.
Verehrtester Herr Fürsprech. Haben Sie gelesen: die ersten 5 Seiten: Das Hebräerland von mir: Pariser Tageblatt vom: Vendredi 27. Mars. Leider mit einigen Satzineinanderverrenkungen.
Jetzt ist endlich Frühling. Ich glaube ich kann noch bleiben bis – Jerusalem. Gehen Sie spazieren! Ich grüße Ihren lieben Papa und Renée Ihr
Prinz Jussuf.
Denken Sie der Schweizer Verleger kommt hierher in diesen Tagen mit mir sprechen.
Anmerkungen
Poststempel: Ascona, 30. 3. 36.
Quelle: The National Library of Israel, Jerusalem, Emil Raas Collection (Arc. 4* 1821 01 25). Druck: Else Lasker-Schüler, Werke und Briefe. Kritische Ausgabe. Im Auftrag des Franz Rosenzweig-Zentrums der Hebräischen Universität Jerusalem, der Bergischen Universität Wuppertal und des Deutschen Literaturarchivs Marbach am Neckar hg. von Andreas B. Kilcher [ab Bd. 9], Norbert Oellers, Heinz Rölleke und Itta Shedletzky. Bd. 9: Briefe. 1933–1936, bearbeitet von Karl Jürgen Skrodzki, Frankfurt am Main: Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 2008, S. 321.