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Else Lasker-Schüler an Emil Raas
Zürich, Anfang Mai 1935

Emil Raas
[1]
Emil Raas
[2]

Unendlich ist mein Bedauern, den Brief, ohne vorher auf die Adresse gesehen zu haben, wie meine Art und Weise, geöffnet zu haben. Daß sich unsere Briefe gekreuzt, konnte ich auch nicht annehmen. Genau wie ich dieses Couvert öffnete eben, so riß ich mich ab vom eigentlichen für immer, die ich in Wahrheit nur die Einsamkeit liebe auch im Herzen.

E LSch.

Ich las nur die Überschrift. Mein Wort (ohne Märchen) muß und kann genügen. Ich möchte Ihnen weiter die Ehre antun – damit ich Sie nicht beleidigen brauch, Sie zu bitten, mir nicht mehr zu schreiben. Genau wie ich es niemehr, niemehr werde tun. Ich möchte nur noch einmal, daß Sie wissen ich bin – auch in allen Dingen der Freiheit Indianer. Es geht mir jetzt jeder Hinsicht sehr gut

Anmerkungen

Der Brief ist auf einem Kuvert geschrieben, das Emil Raas zuvor an Else Lasker-Schüler geschickt hat. Von Emil Raas adressiert: »Frau Else Lasker Schüler | Postlagernd Fraumünsterpost | Zürich«. Poststempel: 1) Bern, 1. 5. 35. 2) Zürich, 1. 5. 35.

Quelle: The National Library of Israel, Jerusalem, Emil Raas Collection (Arc. 4* 1821 01 17).