»Aribert Wäscher.
(Unserm Freund dem Wachholderkarl.)
Zur Zeit des Nazareners
War er ein starker Jünger.
Ari! So nenne ich meinen herrlichen Freund.
Tief religiös ist er.
Jedes Jahr pflückt er das Evangelium
In vergoldeter Nuss vom Weihnachtsbaum.
Aber auch glitzernde Aepfel und Birnen
und Herzen aus Chokolade.
Freut sich darauf wie der fünfjährige Ari
Der so viel Liebe von Mutter und Vater empfing.
Er sehnt sich noch immer nach süssen Beteurungen ...
Der Riese!
Schlägt er die Fransen seiner Lider auf,
Wird es blaublaublau!
Sein Schritt auf die Bühne,
Hob seinen Traum nicht auf, erhöhte ihn.
Seine Stimme wurde antik
Ein Hektor in des Theaters Arena.
Thau im Klang, bebend vor Kraft
Dennoch Zurückhaltung im Ausbruch bewahrt,
Vornehm spielte er den Holofernes
Und nicht als ungeschlacht Raubtier.
Und niemand erfreut neidloser
Das Spiel des Anderen wie mein Freund.
Namentlich weiss er den Bassermann
Unendlich zu verehren.
Wie erst versteht er Freund zu sein
Dem Freunde brüderlich!
Im Spiel der Passion sass Ari
Zur Rechten Jesu.
Ein junger Petrus: Knecht und Wille zugleich.
Ergriff es mich mächtig – ich weinte
Als er schlicht und entsetzt zu Judas Ischariot sagte:
›Du wirst dir doch von unserm Herrn,
Nicht die Füße waschen lassen!‹ .....
Er selbst – mit Blutbeben
Seinen Fuß dem Rabbuni reichte.
für Essaybuch«