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Else Lasker-Schüler: Aribert Wäscher

Aktualisiert: 9. April 2025

Gebet
[1]
Gebet
[2]

»Aribert Wäscher.

(Unserm Freund dem Wachholderkarl.)

Zur Zeit des Nazareners

War er ein starker Jünger.

Ari! So nenne ich meinen herrlichen Freund.

Tief religiös ist er.

Jedes Jahr pflückt er das Evangelium

In vergoldeter Nuss vom Weihnachtsbaum.

Aber auch glitzernde Aepfel und Birnen

und Herzen aus Chokolade.

Freut sich darauf wie der fünfjährige Ari

Der so viel Liebe von Mutter und Vater empfing.

Er sehnt sich noch immer nach süssen Beteurungen ...

Der Riese!

Schlägt er die Fransen seiner Lider auf,

Wird es blaublaublau!

Sein Schritt auf die Bühne,

Hob seinen Traum nicht auf, erhöhte ihn.

Seine Stimme wurde antik

Ein Hektor in des Theaters Arena.

Thau im Klang, bebend vor Kraft

Dennoch Zurückhaltung im Ausbruch bewahrt,

Vornehm spielte er den Holofernes

Und nicht als ungeschlacht Raubtier.

Und niemand erfreut neidloser

Das Spiel des Anderen wie mein Freund.

Namentlich weiss er den Bassermann

Unendlich zu verehren.

Wie erst versteht er Freund zu sein

Dem Freunde brüderlich!

Im Spiel der Passion sass Ari

Zur Rechten Jesu.

Ein junger Petrus: Knecht und Wille zugleich.

Ergriff es mich mächtig – ich weinte

Als er schlicht und entsetzt zu Judas Ischariot sagte:

›Du wirst dir doch von unserm Herrn,

Nicht die Füße waschen lassen!‹ .....

Er selbst – mit Blutbeben

Seinen Fuß dem Rabbuni reichte.

für Essaybuch«