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[4] Else Lasker-Schüler an Emil Raas
Zürich, Dienstag, 19. Dezember 1933

Emil Raas
[1]

[1][2]

Fraumünsterpost postlagernd Zürich

19. XII 33

Verehrtester Begleiter

Es war grau und kalt draußen und in mir. Kein Licht oder kein liebes Wort, das an mir ein Licht angezündet hätte. Nun kommt Weihnachten – aber ich steh längst im Keller, meine – Nadeln – sind schon abgefallen. Ich habe die beiden Bücher, die ich Ihnen zu senden versprach, [2] von Rowohlt bekommen; ich sende sie hier mit dem Brief. Ich fürchte das Lesen von Büchern und Briefen – greift störend im Studium der Jura ein? Dann legen Sie sie auf ein Regal – bis Sie Zeit haben. Ich bin nicht eitel.

Ich grüße Sie!

Ihre Dichterin

[fliegender Vogel] »Der blaue Vogel –« wie mich der Stamm der Inkas nennt.

Anmerkungen

Quelle: The National Library of Israel, Jerusalem, Emil Raas Collection (Arc. 4* 1821 01 3). Druck: Else Lasker-Schüler, Werke und Briefe. Kritische Ausgabe. Im Auftrag des Franz Rosenzweig-Zentrums der Hebräischen Universität Jerusalem, der Bergischen Universität Wuppertal und des Deutschen Literaturarchivs Marbach am Neckar hg. von Andreas B. Kilcher [ab Bd. 9], Norbert Oellers, Heinz Rölleke und Itta Shedletzky. Bd. 9: Briefe. 1933–1936, bearbeitet von Karl Jürgen Skrodzki, Frankfurt am Main: Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 2008, S. 68.