Else Lasker-Schüler an Emil Raas
Zürich, Donnerstag, 1. März 1934
1. März 34
[fünf fliegende Vögel: ein großer und vier kleine]
Oder sind die vier Eure Gedanken der weißen Freundschaft wie Ihr schreibt?
Lieber Antonio,
lieber Eisgeyer.
Der rote säumende Vogel bin ich. Er ist auch auf dem Papier lebendig, da ich ihn mit meinem Blut, nach Indianerart – aus dem Kinn meines Gesichts entnommen, malte. Ein kleiner Schnitt mit dem Dorn. Nun habt Ihr den Inkas los. Im Flug mit den obigen fremden Vögeln, den ich mich oben unter der Nachtwolke anschließen werde, nach den Sphinxen. Lebt wohl und nur Freude! Am 3. oder 8. bin ich auf der See.
Und das Gedicht, das ich dichtete, als wir stritten!
Ich bin bei – Pilavachis Alexandrien (Egypten) Rue de la maternité 3 (Rond Point) im Fall man nichts mehr von mir hört. Lebt wohl – ich fliege nun in die Welt
[Blumenstrauß]
Gewinnen werdet Ihr sicher den Prozess.
[Kuvert:]
Herrn Emil Raas
Bern
Balmweg 7
Anmerkungen
Poststempel: Zürich, 1. 3. 34.