[113] Else Lasker-Schüler an Emil Raas
Ascona, Mitte Juni 1936

Lieber Mill.
Ich hab mich so gefreut, daß ich vom Chaluzim nicht vergessen wurde. Lag eben 8 Uhr vor meiner Tür. Hatte seit vorgestern nicht gesehen. Er gefällt Ihnen unerhört – gerade so ein hebräischer Bauer mit allen Feinheiten. Bitte ladet ihn ein. Schreiben Sie an mich einfach für ihn so:
An lieben Nehemia.
Ich liebe ihn leider nicht. aber ich bin ihm gut.
Anmerkungen
Der Brief wurde nicht abgeschickt.
Quelle: The National Library of Israel, Jerusalem, Else Lasker Schüler Archive (Arc. Ms. Var. 501 04 29 [urspr. 4:20]). Druck: Else Lasker-Schüler, Werke und Briefe. Kritische Ausgabe. Im Auftrag des Franz Rosenzweig-Zentrums der Hebräischen Universität Jerusalem, der Bergischen Universität Wuppertal und des Deutschen Literaturarchivs Marbach am Neckar hg. von Andreas B. Kilcher [ab Bd. 9], Norbert Oellers, Heinz Rölleke und Itta Shedletzky. Bd. 9: Briefe. 1933–1936, bearbeitet von Karl Jürgen Skrodzki, Frankfurt am Main: Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 2008, S. 366.