Else Lasker-Schüler an Emil Raas
Ascona, wahrscheinlich Montag, 29. Juni 1936
[1] [2] [Kuvert] [Kuvert]
Lieber Mill, die Bilder sind nicht auf der Höhe. Ich habe so viel für Berlin malen müssen, auch das für Dr. Gafner mit 1 f. geschrieben. Nun bitte ich Sie, mir an den Nation. Grimm das Bild ihmselbst, für mich – von mir abzugeben. [am Rand eine Blume] Ich habe heute nur für eine Sendung Marken – morgen wieder Geld. Ach ich konnt so 10 Tage nicht ins Kino gehen. Die Schweizer kosten mich – so viel. [2] Das Aquarium für Sie. Finden Sie es lieb? Mit dem Zwergaffen und kleinem Äffchen? Und Korallenbaum? Schreckliche Arbeit – aber – ungern. Wenn einrahmen, bitte nur in Kalikon –
[Rahmen] schwarz ganz fein schmal gerahmt.
Ich geh noch plätschern. Noch ist das Wasser warm. ½ 6 Uhr. Gearbeitet von 8 Uhr an.
Bitte sagen Sie von Nat. Gafner nichts, ich möchte – gerade er muß viel für Sie tun – oder N. Grimm? Bitte Antwort!! [drei geschwärzte Wörter] Teufel liegt drunter.
[Kuvert:]
Mill.
Frau Nat. Grimm, die Ostern hier war mit ihm und Sohn, kaufte ich Chokoladenhasen. Ich will von der Schweiz nichts umsonst haben.
Anmerkungen
Auf dem Kuvert von Emil Raas das Empfangsdatum: »30. 6. 36«.
Quelle: The National Library of Israel, Jerusalem, Emil Raas Collection (Arc. 4* 1821 01 27), S. [1] bis [2], und Emil Raas Collection (Arc. 4* 1821 01 28), Kuvert.